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Kerstin Sarnecki

    Erfolgreich gescheitert
    Nur die Bodenhaftung nicht verlieren
    Doppelte Ungleichzeitigkeit
    • 2018

      Doppelte Ungleichzeitigkeit

      Die C.V.-Zeitung von 1925 bis 1933 – Zeitzeugnis eines Pionierprojekts postkolonialer Akkulturation

      Das deutsche Judentum der Weimarer Republik erlebte eine geistesgeschichtliche Verspätung, da es den nationalistisch und neoromantisch motivierten Wandel seiner Zeit größtenteils nicht mitvollzog. Viele VertreterInnen orientierten sich weiterhin an der deutschen Aufklärung. Diese Haltung, verbunden mit ausgeprägtem Minderheitenselbstbewusstsein, führte zu einer Pionierrolle in ihren Akkulturationsvorstellungen. Die Untersuchung basiert auf der Analyse der C. V.-Zeitung, dem Organ des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, das ein breites Spektrum von Meinungen abbildet und als demokratisches Diskussionsforum fungiert. Miriam K. Sarnecki beleuchtet das Verhältnis des Centralvereins, der größten deutsch-jüdischen Gruppe dieser Zeit, zu anderen Gemeinschaften wie Orthodoxie, Ostjudentum, Zionismus und dem Verband nationaldeutscher Juden. Sie gibt Einblick in den Wandel des Vereins, dessen Vertreter sich zunehmend säkularisieren und alternative Identitätsgrundlagen diskutieren. Ziel ist eine differenzierte Wahrnehmung des Diskurses um subkulturelle Identität. Kritische Vertreter des Vereins, die ein Akkulturationskonzept vertreten, das postkoloniale Züge trägt und ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus ist, nähern sich bemerkenswert dem Stand der heutigen Akkulturationsforschung.

      Doppelte Ungleichzeitigkeit
    • 2016

      Nur die Bodenhaftung nicht verlieren

      Die Borderline-Persönlichkeitsstörung – eine kreative und fatale Kompensation psychosenaher Beeinträchtigung

      Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine in unserer Gesellschaft immer häufiger auftretende Erkrankung. Gleichwohl herrscht aufgrund der Vielfalt ihrer symptomatischen Erscheinungsformen und der mangelnden Nachvollziehbarkeit der durch sie hervorgerufenen Abwehrmechanismen noch immer Unklarheit in Bezug auf angemessene Therapiekonzepte. Miriam K. Sarnecki beleuchtet die Psychodynamik der Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie ihre Ursachen und Therapiemöglichkeiten aus psychoanalytischer Sicht. Die Autorin zeigt auf, welche Leistung Betroffene erbringen, um trotz der gravierenden psychischen Störung möglichst leistungs- und kontaktfähig zu bleiben, und geht auf Analogien zwischen der Borderline-Persönlichkeitsstörung und der heutigen spätmodernen Gesellschaft ein. Auf prägnante, verständliche und zugleich differenzierte Weise macht sie die Borderline-Persönlichkeitsstörung und ihre Psychodynamik der Leserschaft zugänglich.

      Nur die Bodenhaftung nicht verlieren
    • 2006

      Als orthodoxer Jude in dem schwäbischen Dorf Nordstetten bei Horb aufgewachsen, entscheidet sich Berthold Auerbach (1812-1882) religiös wie politisch für den Liberalismus und schlägt eine Schriftstellerkarriere ein. Mit seinen ersten beiden Romanen zu explizit jüdischen Themen scheitert er. Erst 1843, als er in seinen Dorfgeschichten aktuelle jüdische Fragestellungen - wie die der gesellschaftlichen Marginalisierung - in den nichtjüdischen Bereich überträgt, gelingt ihm der Durchbruch zum Erfolg. Auf der Basis des 52 Jahre währenden intimen Briefwechsels, den der Schriftsteller mit seinem Cousin Jakob Auerbach führte, widmet sich das Buch der Frage, ob und wie weit es Auerbach als deutsch-jüdischem Schriftsteller gelungen ist, Eingang in die deutsche Gesellschaft zu finden

      Erfolgreich gescheitert