Basel 1869. Ein Geheimpolizist wird nahe der Rheinbrücke erschlagen. Er sollte den vierten Kongress der Internationalen Arbeiterassoziation überwachen, der gerade mit dem berühmten Anarchisten Bakunin in Basel stattfindet. Ein junger Arbeiter wird als Mörder verhaftet. Doch ist er wirklich schuldig? Der 24-jährige Friedrich Nietzsche, der kurz zuvor als Professor nach Basel berufen wurde, nimmt sich auf Drängen seiner Klavierpartnerin Louise Bachofen des Falles an.
Aus der Reihe Ball und Welt: »O sämtliche Götter im Fußballhimmel, wir legen unsere Schweizer Seelen in eure heilenden Hände.«Der Schweizer Beitrag zur Geschichte des Fußballs ist weithin unterschätzt. Hans Gamper aus Winterthur gründete den FC Barcelona, in Italien oder Frankreich sind es Schweizer, die eine Reihe von bedeutenden Klubs ins Leben rufen. In den frühen Jahren verbreiteten sie das Spiel so eifrig wie sonst nur die Engländer, zugleich blieb ihr Fußball über Jahrzehnte ein Alpenmassiv voller Gipfel an unglücklichen Niederlagen, gestrauchelten Heroen und mittleren Spielkatastrophen. Wolfgang Bortlik beschreibt dennoch nicht nur die Kunst der ehrenvollen Niederlage, er erzählt die ganze Geschichte des Fußballs in einem Land, dessen Kicker in den letzten Jahren einen hart erarbeiteten Aufschwung schafften, der seinen Höhepunkt bei der Europameisterschaft im eigenen Land finden soll.
Zwei Ermordete an einem Wochenende - so eine Häufung hat Kommissär Gsöllpointner noch nie erlebt. Auch sein Spezi Melchior Fischer ist unglücklich: Sein Sohn scheint in eine Aktion der rebellischen Klimajugend verwickelt zu sein, die außer Kontrolle gerät. Es kommt zu Gewalttaten an Repräsentanten des öffentlichen Lebens in Basel. Und in der ganzen Stadt tauchen rätselhafte Sprayereien auf: 1:1 - Gleichstand! Sind sie ein Hinweis auf die Mordopfer, von denen einer ein hartköpfiger Bankier, der andere ein Grüner und Unterstützer der Klimajugend war?
Zum wievielten Mal remittiert nun Buchhändler Helfenstein die rechtslastige Zeitschrift «Okzident»? Am liebsten hätte er die ekelhafte Ware in den Abfall geworfen. Auf dem Weg nach Hause verhindert er als Ritter der Handtasche einen Raub und wird dafür vom überwältigten Junkie in die Hand gebissen. Die Profilaxe heißt Crixivan und Combivir. Er schluckt sie mittels Whisky. Das Ergebnis ist ein willkommenes leichtes Delirium. Schließlich wurde der Ärmste von seiner Freundin verlassen. Dann entdeckt er auch noch, dass sein ehemaliger Studienfreund Rockwenzel Schriftleiter des «Okzident» ist. Ein alter Genosse! Dem muss auf den Grund gegangen werden. Im delirischen kleinen Wirbelsturm drehen sich ein ländlicher Financier der Rettung des moralischen Abendlandes, ein städtischer Anwalt samt engagierter Schlägertruppe, dubiose und kuriose Liebesaffären, ein parlamentarischer Waschlappen auf rechten Schleichwegen sowie andere Verschwörer und weitere Retter. Nach einer kleinen Irrfahrt des Buchhändlers kann der Showdown beginnen …
Ein Kommissar ist Fan alter Fußballsammelbildchen, während seine Tochter auf T-Shirts mit schmutzigen Sprüchen steht. Dickie Tarrach, einst Schöpfer provokanter Sprüche, hat sich als Kulturjournalist in Badenwerder niedergelassen und kämpft darum, seine Frau nicht an einen schmierigen Polizisten zu verlieren. In seiner Welt treffen zahlreiche Möchtegerns aufeinander, bis Tarrach plötzlich von der Idee der Direkten Aktion ergriffen wird.
Tarrach lebt ein ruhiges Leben als Fenstergucker und gelegentlicher Journalist, weit entfernt von seiner rebellischen Punkjugend. Während seine Frau Kathi, Managerin in einer Plattenfirma, für den Lebensunterhalt sorgt, plagt ihn eine allgemeine Langeweile. Doch als alte Freunde wie der gescheiterte Produzent Hildebrand und der esoterische Ruginstein auftauchen, wird sein Leben turbulent. Emotional verwirrt und durch homöopathische Tropfen angestachelt, beginnt Dickie, gegen die gesellschaftlichen Normen zu kämpfen – er versaubeutelt seine Jobs, stört Lesungen und bringt Hunde in Gefahr.
Gegenüber steht das Team der Neu-Badenwerder Polizeiwache, angeführt von Kommissar Laumanne, das sich zwei großen Herausforderungen stellen muss: einer Esoterikmesse und einem Popkonzert, das Dickie als Schauplatz seiner Rache auserkoren hat.
Was tun? Melchior Fischer wollte eigentlich nur einen Artikel schreiben, einen gewöhnlichen Artikel über die Anti-Atomkraftbewegung. Und plötzlich stolpert er bei seiner Recherche über eine Leiche im Keller - eine nicht sprichwörtliche Leiche! Als er dann auch noch das geheimnisvolle Tagebuch seines verstorbenen Bruders entdeckt, das eindeutig in Verbindung mit dem Todesfall steht, muss Melchior - ausgerechnet jetzt fastet er heil und streng - erst mal eine Tasse Beruhigungstee trinken …
Seit langem schreibt Wolfgang Bortlik Sportgedichte und seit drei Jahren veröffentlicht er jede Woche eines in der 'NZZ am Sonntag'. Gelegentlich trägt er sie auch in den Restaurants der Stadien und anderswo seiner Fangemeinde vor. Die vorliegende Auswahl mit Schwerpunkt Fussball versammelt die besten aus jenen Gedichten, die nicht den tagesaktuellen Dramen und Possen im und neben dem Fussballplatz verpflichtet sind. In Oden und Elegien, in Sonett- und Liedform leidet der Fan, fliegt ein Pass in die Pampa, nölt Herr Blatter und grölt das Publikum. Wolfgang Bortlik erweist sich als intimer Kenner der aktiven wie passiven Fussballleidenschaft. Die Seelennöte des letzten aufrechten Fans, des traurigen Trainers, des ekstatischen Torschützen wie des geprügelten Schiris hat er alle durchlitten. Und wenn sie sich im antiken Versmass mit Hölderlin, im jambischen Dreiheber mit Matthias Claudius verbinden, gewinnen wir die Einsicht, dass Fussball schon eine elementare Gewalt war, bevor es ihn überhaupt gab.