Jugendliche und junge Erwachsene stehen in einer entscheidenden Lebensphase, in der Ereignisse wie Hirnschädigungen nicht nur zu Störungen führen, sondern auch psychosoziale Probleme nach sich ziehen. Das Buch beschreibt ein empirisches Forschungsprojekt, das psychosoziale Faktoren im Zusammenhang mit erworbenen Hirnschädigungen untersucht. Ziel war die Verbesserung der beruflichen Wiedereingliederung durch die Erweiterung des Rehabilitationsangebots um psychosoziale Aspekte. Ein neu konzipiertes 4-wöchiges Training zur Stressbewältigung und sozialen Kompetenz wurde in einer neurologischen Rehabilitationseinrichtung evaluiert. Es umfasste 8 Module mit Gruppen- und Einzelsitzungen und basierte auf einem quasiexperimentellen, zweifaktoriellen Design mit Messwiederholung. Die Evaluation berücksichtigte Daten von 28 Rehabilitanden im Alter von 16 bis 26 Jahren, wobei die Hälfte das zusätzliche Training erhielt. Ein zweiteiliger Fragebogen erfasste Lebenszufriedenheit, Selbstwert, Selbstwirksamkeit, Stressverarbeitung sowie psychische Auffälligkeiten. Eine Katamnese nach 6 Monaten zeigte signifikante Unterschiede in Lebenszufriedenheit und Stressverarbeitung zwischen den Teilnehmern des Trainings und denen ohne Intervention. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer deuten auf eine hohe Akzeptanz des Angebots hin und legen einen Grundstein für weitere Behandlungsmöglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene mit Hirnschädigung
Monika Thomsen Books


Professionalität in der Schuldnerberatung
Handlungstypen im Vergleich
Im Rahmen dieser Abhandlung werden aufgrund von zwanzig qualitativen Interviews sechs Typen professioneller Selbstverständnisse von Schuldnerberaterinnen und -beratern rekonstruiert, die sich in erster Linie auf die konkrete Gestaltung der Beratungssituation beziehen. Wesentlich hierfür sind Unterschiede bezüglich der Kategorien 'Beratungsorientierung', 'emotionale Haltung' und 'Positionierung zwischen Schuldner und Gläubiger'. Diese zentralen Kategorien korrespondieren mit individuellen Faktoren der beratenden Personen sowie den strukturellen Rahmenbedingungen der jeweiligen Organisation, in der die Berater tätig sind, welche allerdings für die Typenbildung nur eine nachrangige Rolle gespielt haben.