Snapshots from a suspended moment within a global pandemic: a select group of artists, architects, and thinkers with feet in both Vienna and Los Angeles consider the shape of a future in flux?a spontaneous record in form of a brief written or visual statement to capture an outlook in the future flavored by this very moment in suspense, sheltered in place, and socially distant.
Edgar Honetschläger Books





Sugar and ice
- 80 pages
- 3 hours of reading
Edgar Honetschlägers Fototafeln zeigen die weltberühmteste Ruine der Moderne in einem Licht, in dem ihre ikonische Schönheit gerade noch zu ahnen ist. Brasilia ist menschenleer, nur Autos sind noch unterwegs unter einem tropischen Regen, der nicht mehr aufzuhören scheint. Oskar Niemeyers provokantes Pathos hat sich verflüssigt, die weiß strahlenden Kanten und Konturen seiner Bauwerke geraten in ein unheimliches Zwielicht aus Blau und Grau. Die Wahrnehmung zerfällt unter einem überwältigenden Himmel, Nebel, Nacht und der Regen lassen Brasilia versinken wie die Fata Morgana der idealen Stadt, einer verwirklichten Utopie aus der Endzeit einer Epoche, die an den unendlichen Fortschritt, unbegrenzte Ressourcen und die Machbarkeit des Glücks glaubte. Mit Texten von Clarice Lispector und Edgar Honetschläger
Der Künstler und Filmemacher Edgar Honetschläger (*1963) ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen, der in den letzten zwei Jahrzehnten in New York, Los Angeles, São Paulo, Rom und Wien, vorwiegend jedoch in Tokio gelebt hat. Als 'Reisender' nimmt er kulturelle Phänomene und scheinbar Vorgegebenes mit dem distanzierten Blick von außen war, sucht jedoch auch die intime Innensicht und verbindet sie in seinen Arbeiten mit Poesie. Die Ästhetik verbirgt oftmals bewusst den politischen Kern seiner Arbeiten. Damit ist Honetschläger stets auf Konfrontationskurs mit dem Establishment und gängigen Paradigmen. Künstlerisch verbindet er zwei Extreme: das Zeichnen und das Filmen. Während seine Zeichnungen etwas Kindliches, Spontanes, Erfrischendes an sich haben, sind die Filme in ihrem Aufbau eher komplex. Die Publikation führt Honetschlägers Zeichnungen und Filme zusammen, ohne dabei einen retrospektiven Anspruch zu verfolgen. Der Fokus liegt auf den Arbeiten der vergangenen acht Jahre.
Der österreichische Künstler Edgar Honetschläger wandert, oft vom Jetlag getrieben, in den frühen Morgenstunden durch ein noch verlassenes Tokyo. Der Himmel ist grau und bedeckt, nur wenige Passanten zeigen sich noch in den engen Gassen. So zeigt er die Stadt, in die er 1991 übersiedelte und die er gern die seine nennt. „Sein“ Tokyo ist das Alltagsjapan: die reale Stadt anstelle des Medienklischees. Einfamilienhäuser mit einem halben Meter Gartenstreifen statt Wolkenkratzer; Relikte der ländlich-bäuerlichen Kultur in der Großstadt anstelle von Blade Runner – Futurismus. Auch als Autor der Texte - Erlebnisse und Begebenheiten aus dem Leben in der japanischen Metropole, sowie zen-artige, meditative Beobachtungen - sucht er Inseln der Ruhe in der Megalopolis, sie sind in das Buch eingefügt wie Lesezeichen zwischen die Bilder, die mit einer bewußt einfachen Mittelformatkamera aufgenommen wurden. Edgar Honetschläger, geboren 1963 in Linz, lebt in Wien und Tokyo. Der Vielreisende arbeitet als Filmemacher, Künstler und Drehbuchautor.