Vast compilation of royalty-free images from many cultures and eras — from prehistoric rock paintings to works of Max Ernst, from the masks of black Africa to the gargoyles of Notre Dame.
Richard Schuberth Books






30 Anstiftungen zum Wiederentdecken von Karl Kraus
- 237 pages
- 9 hours of reading
In seinen Anstiftungen zum Wiederentdecken von Karl Kraus unternimmt Richard Schuberth eine unkonventionelle und pointenreiche Annäherung an den bedeutenden österreichischen Schriftsteller, Satiriker, Lyriker, Dramatiker und Kulturkritiker Karl Kraus. In 30 Versuchen beleuchtet er das Verhältnis der Person Karl Kraus zu verschiedenen kultur- und gesellschaftspolitischen Themen seiner Zeit wie etwa dem Nationalsozialismus, den 'Psychowissenschaften', Journalismus, Satire, Frauen und Sexualität. Die Essays unterstreichen dabei die Bedeutung Kraus’ als Vordenker der Kritischen Theorie sowie die Wichtigkeit seiner Sprachkritik für zeitgenössische Gesellschaftskritik – 'Kraus verstehen lernen hieße in der Sprache denken lernen – und nicht nur mit ungeahnten Schätzen belohnt werden, sondern dort, im sprachlichen Denken, vielleicht das letzte wehrhafte Asyl einer Individualität zu finden, die diesen Begriff einzig verdiente.' (Richard Schuberth)
Die flamboyante Theatergroteske spielt in einer noblen Wohnung am Wiener Stadtrand, wo vier Vertreter einer urbanen linksliberalen Kulturkonsumentenszene sich selbst feiern. Dorothé, die Gastgeberin, ist Filmemacherin; Lucy, ein ewig junges Sonnengemüt, ist Ethnologiestudentin; Carl ein ausgebrannter Literat. Und da wäre noch Axel, der Benjamin der Runde, er ist Museumskurator. Diese illustre Abendgesellschaft überhört die Radiodurchsage, dass drei gefährliche Schizophrene aus einer nahe liegenden psychiatrischen Anstalt ausgebrochen seien. Der Anführer der Bande, eine einbeinige Frau, glaubt, der berüchtigte Piratenkapitän Flint zu sein, seine „Adjudanten“ halten sich für Oscar Wilde und den osmanischen Piraten Jimmy Fish. Ausgerechnet in Dorothées Wohnung dringen die drei Irren ein …
Lord Byron, der erste Anti-Byronist
- 528 pages
- 19 hours of reading
Richard Schuberth untersucht in zwölf Essays die komplexe Figur Lord Byrons und verweist auf die inneren Widersprüche des Dichters im Kontext seiner Zeit sowie der Gegenwart. Byron, oft als erster Popstar bezeichnet, wird als Antiheld und Kritiker von Identität und Starkult neu interpretiert. Schuberth thematisiert Aspekte wie Orientalismus, Postkolonialismus, Feminismus und Bisexualität und beleuchtet Byrons Einfluss auf die politische Landschaft und die Kultur seiner Zeit. Ergänzt wird der Band durch Essays über andere Schriftsteller, die von Byron inspiriert wurden.
Lord Byrons letzte Fahrt
Eine Geschichte des Griechischen Unabhängigkeitskrieges
Der Aufstand gegen das Osmanische Reich und die Geburt der griechischen Nation - erzählt als Tragikomödie. Der Griechische Unabhängigkeitskrieg (1821-29): eine Rebellion, bei der nichts so war, wie es schien. Er zog tausende Philhellenen aus allen Teilen Europas Schwärmer, Narren, Hochstapler, Gauner, Idealisten - unter ihnen der Dichter Lord Byron. Vor Ort zerschellten ihre Illusionen an der griechischen Realitä Der "Freiheitskampf" wurde von Banditenbanden, Warlords und Großgrundbesitzern geführt, die muslimische und jüdische Bevölkerung wurde in den ersten Kriegsmonaten ermordet oder vertrieben, die Osmanen verwalteten lediglich ihr erodierendes Reich und die britischen Kreditgeber agierten als eigennützige Spekulanten. Richard Schuberth erzählt die Geschichte des Krieges in scharfer Abkehr von nationalen Deutungen - als epische Tragikomödie, die vor allem zu unvorstellbarem Leid der Bevölkerung führte. Seine Studie zeigt die verschiedenen Facetten des Krieges und seiner Protagonisten auf und deutet den Konflikt als "Nabelbruch der Moderne", in dessen Verlauf viele Topoi und Ideologien unserer Zeit ihren Auftritt Seien es Medienpropaganda, Orientalismus oder Nationalismus.
Die Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung
Das identitätspolitische Lesebuch
Als Richard Schuberth sich an den Schreibtisch setzte, um eine umfassende Kritik der Identitätspolitik (und ihrer Kritiker) zu schreiben, musste er feststellen, dass das Wesentliche dazu schon längst gesagt wurde, von anderen, aber – zu seinem Erstaunen – auch von ihm selbst. In seinem publizistischen Schaffen der letzten fünf Jahre finden sich nicht wenige Texte zu diesem sehr heterogenen Themenkomplex. So beschloss er kurzerhand eine Anthologie herauszugeben, mit Essays, Satiren, Interviews, Radiotexten, Aphorismen, Postings, Cartoons und Bildcollagen, die zum Teil bis in die späten 1980er-Jahre zurückdatieren, als Diskussionen zur Identitätspolitik nicht weniger heftig geführt wurden als heute. Ein unkonventionelles Buch als buntes Mosaik jüngerer und älterer Interventionen zu Rassismus, Antirassismus, Feminismus, Maskulinismus, #MeToo, Political Correctness, Sprachregulierung, kultureller Aneignung, Wokeness, Critical Whiteness und postkolonialen Ansätzen, neuem Puritanismus, Standortbestimmungen der Linken zwischen Klassen- und Anerkennungspolitik, linkem Nationalismus, der Betroffenheitsrhetorik in sozialen Medien, der Frage, was Satire darf – und nicht zuletzt seinen essayistischen Länderstudien zur Konstruktion nationaler Identitäten. Mit der „Welt als guter Wille und schlechte Vorstellung“ stellt der Autor in diesem heißumfehdeten Feld jedenfalls einen Kompass zur Verfügung, dessen Nadel zwar fröhlich zittert, aber eine ungefähre Richtung vorgibt, wie sich Identitätspolitik kritisieren lässt, ohne den emanzipatorischen Anspruch der neuen sozialen Bewegungen zu verraten.
Nach Jahrzehnten des Exils kehrt der Politologe und Sozialarbeiter Ahmet Arslan in sein Heimatdorf in die kurdische Provinz Dersim in Ostanatolien zurück, um noch ein Mal seine Mutter zu sehen. In seiner Jugend war er im politischen Widerstand gewesen, war gefoltert und eingesperrt worden. Im Überlandbus nach Osten berührt sich seine Geschichte mit den Geschichten anderer Passagiere. Einer jungen Frau, die in Istanbul abgetrieben hat, eines Rekruten auf seinem Weg zur „Terrorismusbekämpfung“, einer Geschäftsfrau, einer Neureligiösen mit Drogenvergangenheit und eines deutschen Reiseschriftstellers, der sich das Leben nehmen will. Im Laderaum reist in einem Sarg zwischen Koffern auch eine tote Frau mit, die in ihrem Dorf beerdigt werden soll. Reflexionen, innere Monologe, Rückblicke und Gespräche begleiten diese Busreise im Frühling 2008, als sich das AKP-System noch den Anstrich von Demokratie und postkemalistischem Aufbruch gab. Zurück im Dorf zerbrechen Ahmet Arslans Gewissheiten nicht nur an der Gegenwart, sondern auch an der – verklärten – Vergangenheit. Der lange schwelende Konflikt mit seinem Bruder eskaliert, eine zerstreute Schar verfolgter PKK-Kämpfer und -Kämpferinnen taucht auf, und doch gelingt die beglückende Reise zurück in die Kindheit, ehe sie ein abruptes Ende findet … Der Roman schließt mit einer Tiergeschichte, der Erzählung über die Liebe zweier Esel.