Der Band greift theoretische und methodische Ansätze Paulo Freires auf, dessen Kampf für Gerechtigkeit und Solidarität beispielhaft für eine radikale Kritik am bestehenden, postkolonialen neoliberalen System ist. In der Auseinandersetzung mit Freires Position der kritischen Erziehungswissenschaft eröffnen sich neue, die bisherigen Grenzen überschreitende Möglichkeiten. Die Herausgeber*innen Dr. Wassilios Baros ist Professor für Bildungsforschung an der Paris Lodron Universität Salzburg Dr. Rita Braches-Chyrek ist Professorin für Sozialpädagogik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Dr. Solvejg Jobst ist Professorin für Erziehungswissenschaft an der Western Norway University of Applied Sciences Bergen/Norwegen. Dr. Joachim Schroeder ist Professor für Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Lernens an der Universität Hamburg.
Wassilios Baros Book order





- 2023
- 2014
Erkenntnisinteressen, Methodologie und Methoden interkultureller Bildungsforschung
- 317 pages
- 12 hours of reading
Theoretische und empirische Zugänge zum Forschungsfeld Migration und Bildung unterscheiden sich nicht erst in den favorisierten Methoden, sondern schon in ihrem Gegenstandsverständnis und Wissensideal, deren Angemessenheit für die Aufgaben der interkulturellen Bildungsforschung einer Begründung bedarf. Dies impliziert nicht nur die Notwendigkeit, die möglichen Konsequenzen von Forschungsresultaten in gesellschafts-ideologiekritischer Absicht zu reflektieren, sondern bereits die der Selbstvergewisserung über Entstehungsbedingungen von Forschungsfragen und wissenschaftlicher Wissensproduktion. Wie die interkulturelle Bildungsforschung diesem Anspruch gerecht wird und welche methodologischen und methodischen Konsequenzen daraus gezogen werden, ist Gegenstand dieses Buches.
- 2012
Es ist unabdingbar, psychologische Forschungsmethoden im Zusammenhang mit den je konkreten Inhalten der Psychologie zu thematisieren. Der inhaltlichen Heterogenität der Psychologie ist dabei stets mit einem konstruktiv-integrativen Blick zu begegnen, welcher es erst ermöglicht, die unterschiedlichen Wissens-ideale in ihrer Geltung anzuerkennen. Ausgehend vom Primat des Gegenstandes vor der Methode wird in den Beiträgen dieses Buches die Dichotomie von quantitativen und qualitativen Methoden aufgehoben und ihr Verhältnis zueinander neu definiert. Die Aufsätze markieren aus unterschiedlichen thematischen Blickwinkeln diverse Wissensideale und besetzen verschiedene Wirkungsfelder. Sie arbeiten systematisch den Begründungszusammenhang zwischen den Aufgaben der Wissensbildung, der logischen Struktur von Theorien und den Methoden ihrer Geltungsprüfung heraus und machen deutlich, dass methodische Fragen nur unter Berücksichtigung des Gegenstandsverständnisses, des Wissensideals und des Aufgabenverständnisses der jeweiligen transdisziplinär forschenden wissenschaftlichen Disziplin argumentationszugänglich sind und beantwortet werden können.
- 2011
Weitreichende gesellschaftliche Transformationsprozesse und die damit verbundene Ausdifferenzierung des Kinder- und Jugendhilfesystems haben dazu beigetragen, dass deren konzeptuelle, theoretische und empirische Bezugspunkte seit Ende der 1990er-Jahre einer Überprüfung und Neubestimmung bedurften. Dieser Herausforderung hat sich das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkolleg „Jugendhilfe im Wandel“ in drei Forschungs- und Theoriezyklen im Zeitraum von 1999 bis 2008 an den Universitäten Bielefeld und Dortmund gestellt. Der vorliegende Sammelband bündelt erstmals Ergebnisse aus diesem Arbeitskontext einer systematischen, internationalen Kinder- und Jugendhilfeforschung entlang grundlegender theoretischer Kontroversen, welche die Kinder- und Jugendhilfe in den letzten Jahrzehnten maßgeblich geprägt haben.
- 2001
Familien in der Migration
- 333 pages
- 12 hours of reading
Von einem subjektpsychologisch-interpretativen Forschungsverständnis ausgehend wird im Rahmen einer qualitativen Analyse die Frage nach den Auswirkungen von Migration und Migrationskontext auf innerfamiliäre Beziehungen untersucht, eine Thematik, die in der wissenschaftlichen Literatur bisher stark vernachlässigt wurde. In detailliert dargestellten Familien-Fallstudien wird gezeigt, daß eine Reihe von Mißverständnissen und Konflikten zwischen den Jugendlichen und ihren Eltern durch unterschiedliche Wahrnehmung und Bewältigung der Migrationswirklichkeit entstehen. Eltern und Jugendliche sind aufgrund weitgehender Perspektivendivergenz nur begrenzt in der Lage, die (migrationsbedingte) Entfremdungsproblematik und die damit verbundenen subjektiven Bewältigungsstrategien der anderen Seite nachzuvollziehen. In dieser Studie wird deutlich, wie ein verantwortungsvoller pädagogischer Forschungsansatz zur Selbstexploration der Betroffenen, zur Einübung in innerfamiliären Dialog und zu neuem wechselseitigen Verständnis führen kann.