Während für die Emotionsregulationsstörung der Borderline-Persönlichkeitsstörung mit der Dialektisch-behavioralen Therapie ein wirksames Behandlungskonzept vorliegt, wünschen sich viele Therapeuten Unterstützung beim Umgang mit dem typischen dysfunktionalen Interaktionsverhalten ihrer Klientinnen. Genau dies können die Konzepte der Klärungsorientierten Psychotherapie bieten. So werden in diesem Band zunächst verschiedene Dimensionen zur Konzeptualisierung der Störung vorgeschlagen und mit dazu passenden Störungsmodellen beschrieben. Anschließend wird auf die konkrete praktische Umsetzung im Therapieprozess eingegangen: Es werden Überlegungen zur Therapieplanung bei gleichzeitigem Vorliegen verschiedener Problembereiche angestellt und dargelegt, wie Methoden der Beziehungsgestaltung integriert werden können. Auch die Konfrontation mit der Spielebene und die Klärung und Bearbeitung von Schemata anhand eines mit unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen arbeitenden Rahmenmodells wird anschaulich beschrieben. Beispiele und Transkripte veranschaulichen das konkrete Vorgehen und runden diesen empirisch fundierten, praxisorientierten Band ab.
Janine Breil Books


Hausaufgaben werden in der Psychotherapie bei einer Vielzahl psychischer Störungen eingesetzt. Es gibt Hinweise darauf, dass der Einsatz von Hausaufgaben sinnvoll ist, da er positiv mit dem Therapieerfolg zusammenhängt. In der aktuellen Literatur sind zwar viele Empfehlungen zu finden, wie eine Hausaufgabe beschaffen sein sollte, damit ein Patient sie mit hoher Wahrscheinlichkeit durchführt und von ihr profitiert, die wenigsten sind jedoch empirisch belegt. Dies liegt zum Teil daran, dass es bislang kein einheitliches Messinstrument für die Erfassung der Hausaufgabenerfüllung gibt, dass unterschiedliche Datenquellen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen und dass auch der Messzeitpunkt relevant zu sein scheint.Die vorliegende Arbeit versucht diese Lücke zu schließen, indem Hausaufgabenmerkmale und deren Zusammenhang mit der Durchführungswahrscheinlichkeit und dem Therapieerfolg multidimensional, zu mehreren Zeitpunkten während der Therapie und anhand verschiedener Datenquellen erfasst werden. Aus den Ergebnissen der durchgeführten Studien (1. Befragung niedergelassener Psychotherapeuten, 2. prozessbegleitende Evaluation von 303 Therapien, 3. Videoanalysen) werden Empfehlungen für die Gestaltung therapeutischer Hausaufgaben abgeleitet.