Uwe Nettelbeck Books






An düsteren Schauplätzen war der Erste Weltkrieg reich. Eines der schrecklichsten Kapitel aber wurde in einer der erhabensten und schönsten Landschaften Europas geschrieben: In den Dolomiten lagen sich zwischen 1915 und 1918 Italiener und Österreicher gegenüber. Sie töteten sich gegenseitig mit Schusswaffen, Bajonetten und, ja, Morgensternen. Sie starben in Lawinen, bei Abstürzen oder durch Erfrieren. Sie bestiegen zuvor als unzugänglich geltende Berge, nur um sich gegenseitig herunterzuschießen. Sie durchbohrten den Marmolata-Gletscher, nur um im ewigen Eis Waffen zu lagern. Sie sprengten Felsen und entstellten die Landschaft für immer. Über dieses groteske Drama hat Uwe Nettelbeck ein schmales, geschliffen formuliertes Stück dokumentarischer Literatur verfasst.
(1) Stilprinzip dieses Buches ist die Montage.(2) [...] das Prinzip der Montage [ist,] die großen Konstruktionen aus kleinsten, scharf und schneidend konfektionierten Baugliedern zu errichten (1) Die Montage [...] eröffnet neue, sehr epische Möglichkeiten. Im Formalen vor allem. Das Material der Montage ist ja durchaus kein beliebiges. Echte Montage beruht auf dem Dokument.[...](2) Diese Arbeit muß die Kunst, ohne Anführungszeichen zu zitieren, zur höchsten Höhe entwickeln(1) Walter Benjamin, Krisis des Romans(2) Walter Benjamin, Passagenwerk