Briefe als Laboratorium der Literatur im deutsch-jüdischen Kontext
Schriftliche Dialoge, epistolare Konstellationen und poetologische Diskurse
Die Beiträge dieses Bandes analysieren aufschlussreiche Briefwechsel deutsch-jüdischer Autorinnen und Autoren, die als Seismographen für gesellschaftliche Prozesse, geistige Bewegungen und geschichtliche Entwicklungen dienen. Der Fokus liegt auf Inhalt und Form, wobei Gattungsübergänge und Berührungspunkte zwischen fließenden Genres beleuchtet werden. Die ausgewählten Briefkorpora werden anhand zentraler Fragestellungen untersucht: Welche Rolle spielen die Briefe in der Entstehung neuer ästhetischer, literarischer und kultureller Bewegungen? Inwiefern fördern Briefwechsel den literarischen Austausch über kulturelle, sprachliche und religiöse Unterschiede hinaus? Stiften Literaturbriefe transnationale, produktive Verbindungen? Die Analysen zeigen, wie die Korrespondenzen als Plattformen für den Dialog und Austausch fungieren und somit zur Entwicklung von Ideen und Strömungen in der Literatur beitragen. Die Untersuchung der Stilmittel und der Wechselwirkungen zwischen den Genres verdeutlicht die Bedeutung dieser Briefe für das Verständnis literarischer Traditionen und deren Einfluss auf die kulturelle Landschaft.
