Jede Freiheit hat Grenzen. Aber welche? Grenzen sind veränderlich und gerade die Literatur ist mit dem ihr eigenen Wissen ein Raum, in dem symbolische Konflikte ausgetragen werden. Für eine Nation wie Frankreich stellt Freiheit einen derart zentralen Wert dar, dass er in ihrem Wahlspruch Liberté, Égalité, Fraternité an erster Stelle verankert ist. Grundsätzlich stellt sich die Frage nach den vielschichtigen und nicht zuletzt widersprüchlichen Sinnzuschreibungen, welche die Freiheit (von etwas und zu etwas) erfahren kann und genau das steht im Zentrum des Bandes. Die hiesigen Beiträge zur französischen Literatur umfassen ein zeitliches Spektrum, welches von der Renaissance bis hin zu Positionen des extrême contemporain reicht.
Sieglinde Borvitz Books




Controcorrente
Die kruden Visionen von Ciprì und Maresco
Daniele Ciprì und Franco Maresco sind die Enfants terribles des italienischen Kinos. Ihr Werk ist polemisch, beißend und schonungslos, sodass bereits zu Beginn der neunziger Jahre schnell klar wird: Man kann sie nur hassen oder lieben. Mit profundem Zynismus und einer experimentellen, grotesken Ästhetik begegnen sie den Entwicklungen der italienischen Gegenwartsgesellschaft. Dabei sparen sie nicht mit Kritik am Berlusconismus, an der Videokratie und an einer Gesellschaft des allumfassenden Spektakels. Controcorrente ist nicht nur die erste deutschsprachige Monographie zu den beiden palermitanischen Kino- und Fernsehregisseuren, sondern reflektiert zudem die Frage, inwiefern Medien Subjekte beeinflussen können. Daniele Ciprì und Franco Maresco, so die These dieses Buches, legen die Mechanismen der medialen Gouvernementalität in Italien offen, indem sie in erster Linie einen semiotischen Konflikt befeuern, der die politische Aufteilung des Sinnlichen, also unsere Wahrnehmung, betrifft.
Schwellen. Ansätze für eine neue Theorie des Raums
- 276 pages
- 10 hours of reading
Das Konzept der Schwelle, welches das Verhältnis von innen und außen nicht in gegensätzlichen Kategorien innen oder außen, sondern komplementär innen und außen definiert, kann entscheidend dazu beitragen, die Beziehung zwischen dem Eigenen und dem Fremden, zwischen verschiedenen Kulturen, aber auch innerhalb unserer eigenen westlichen Gesellschaft zu denken – über die binäre und schlichte Logik von Inklusion und Exklusion hinaus. Der vorliegende Band analysiert zeitgenössische Orte und Räume, welche sich als Schwellen oder Zwischenräume ausnehmen, in denen verschiedene Sprachen und Kulturen aufeinander treffen.
Figurationen des Anderen
- 189 pages
- 7 hours of reading
Wer oder was ist das Andere? Diese Frage, so alt wie die Menschheitsgeschichte, lässt uns nicht los und wird daher bis heute immer wieder diskutiert. Auch die Beiträge dieses kultur- und literaturwissenschaftlichen Bandes fragen in einem deutsch-italienischen Bezugsrahmen nach der Konstruktion und Erfahrung von Alterität und dessen grundlegender Beziehung zur Identität. Untersucht werden hierbei bekannte Autoren wie Robert Musil, Italo Svevo, Thomas Mann, Carmine Abate, Franco Biondi und Giorgio Pressburger, aber auch neuere Entwicklungen wie der zeitgenössische Roman, Gebrauchsliteratur wie der Reiseführer oder das Kino. Augenfällig avanciert dabei die Schrift als Raum der Inszenierung und der Artikulation des Anderen. Der vorliegende Band ist das Ergebnis der Jahrestagung des binationalen Promotionsprogramms Interkulturalität und Kommunikation. Interculturalità e comunicazione der Universitäten Düsseldorf und Triest, die im Oktober 2008 zum Thema Figure dell‘altro. Figurationen des Anderen in Düsseldorf abgehalten wurde.