Johanna Krapf Books






Augenmenschen
Gehörlose erzählen aus ihrem Leben
Menschen mit einer Hörbehinderung sind in ihrer Wahrnehmung stark visuell orientiert. Deshalb werden sie hin und wieder auch 'Augenmenschen' genannt. Sie erleben die Welt grundlegend anders als Hörende. Kein tief fliegendes Flugzeug oder heiseres Krähen eines Hahns weckt sie frühmorgens, weder Verkehrsrauschen noch Baustellenlärm lenken sie von der Arbeit ab, ihr Frühling kehrt ein ohne Vogelgezwitscher, und sie sind nie Zeugen von intimen Handygesprächen im Zug. Die Gesellschaft der Hörenden hat praktisch keine Vorstellung davon, wie gehörlose und hochgradig schwerhörige Menschen leben. Dabei gibt es unendlich viele Fragen, die zu stellen sich lohnt, um das Unwissen, aber auch unzählige Vorurteile abzubauen. Wie lernt ein gehörloses Kind Lautsprache sprechen? Warum bleibt Deutsch für viele Gehörlose ein Leben lang eine Fremdsprache? Und ist es nicht unglaublich, dass es allein in der Schweiz drei verschiedene Gebärdensprachen gibt? Die Autorin Johanna Krapf hat neun Menschen – Jugendliche, Frauen, Männer zwischen 12 und 67 Jahren – zu ihrem Leben mit einer Hörbehinderung befragt. Und schließlich gibt eine Gebärdensprachdolmetscherin faszinierende Einblicke in die Kommunikation zwischen zwei Kulturen, die sich sicherlich gegenseitig inspirieren können.
Leben mit "kaputtem Akku"
Biografien von Menschen mit Myalgischer Enzephalomyelitis / Chronischem Fatigue Syndrom und Long Covid
- 207 pages
- 8 hours of reading
Die Erfahrungen von Menschen mit Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue Syndrom (ME/CFS) werden eindrucksvoll durch die Lebensgeschichten von acht Betroffenen und zwei Long-Covid-Patient:innen beleuchtet. Die Autorin thematisiert nicht nur die Symptome und die gesellschaftliche Ignoranz, sondern auch die Herausforderungen durch mangelnde Anerkennung und Unterstützung im Gesundheitswesen. Ergänzt durch Interviews mit betreuenden Eltern und informative Sachtexte zu Diagnose und Behandlung, bietet das Buch einen umfassenden Einblick in die Lebensrealität der Erkrankten und deren Kämpfe.
Krischa ist ein spezielles Äffchen. Sie zwinkert mit den Augen, schüttelt die Schultern und kreischt. Aber sie ist auch sehr mutig und hat gute Ideen. Yellina is a special monkey kid. She blinks her eyes, shrugs her shoulders and yells. But she is also very brave and has great ideas.
Krischa ist ein ganz spezielles Äffchen: Immer wieder zwinkert sie mit den Augen, schüttelt die Schultern und kreischt, denn sie hat das Tourette-Syndrom. Wegen ihrer Tics wird sie oft ausgelacht, und sie muss immer das Monster sein, wenn die Äffchen "Wer fürchtet sich vor dem Monster" spielen. Aber Krischa hat nicht nur Tics, sie hat auch gute Ideen, und sie ist sehr mutig! Als das echte Monster, eine Maschine zum Bäume-Fällen, im Regenwald auftaucht, kann Krischa das Ungetüm mit ihrem Kreischen vertreiben.
Und dann schreit sie Ortstarif!
Ein Leben mit Tourette-Syndrom
Wie fühlen sich Menschen, deren Kopf sich immer wieder ruckartig nach hinten dreht, bis der Nacken schmerzt, oder die sich selbst alle paar Minuten in der Öffentlichkeit schreien hören? Was geht in ihnen vor, wenn gegen ihren Willen Äußerungen aus ihrem Mund kommen, die provozieren, verletzen oder ihre geheimen Gedanken preisgeben? Was empfinden sie, wenn sie, ohne es zu wollen, spucken oder fremde Personen berühren? In der eindrucksvollen Porträtsammlung „Und dann schreit sie Ortstarif!“ erzählen neun vom Tourette-Syndrom Betroffene – Männer, Frauen und Jugendliche –, wie sie mit ihren unwillkürlichen Tics leben und wie sie versuchen, auf den verschiedensten Wegen damit zurechtzukommen.