Nach einem auf Bindung fokussierten historischen Abriss erläutert die Sozialpädagogin, wie wichtig es ist, bei einer bindungsbasierten Form der pädagogischen Beziehung Verhaltensweisen und Ausdrucksformen der Kinder sensibel zu interpretieren. Nach der Vorstellung der fünf bekannten Bindungstendenzen zeigt sie, was Kinder wirklich brauchen, um eine Atmosphäre emotionaler Sicherheit zu bekommen, in der Geborgenheit und Ermutigung zu finden sind. Ansätze sieht sie in Präsenz, Blick- und Körperkontakt, Feinfühligkeit sowie Stressregulation, Hilfsbereitschaft und gemeinsamen Aktionen. Danach wendet sie die Kriterien auf Gruppen an, behandelt die bindungsfördernde Bewältigung von Konflikten und Grenzsituationen sowie Bindung verhindernde Massnahmen von Erzieher*innen und gibt Anregungen zur Selbstreflexion der Fachkräfte. Dieser mit sehr viel Sensibilität verfasste Band begeistert, da er wissenschaftlich basiert ist, die gut formulierten Gedanken nachvollziehbar sind und eine derartige Haltung von Pädagog*innen viel Gutes bewirken wird. Pflichtlektüre für alle pädagogischen Fachkräfte und Eltern. (1)
Corinna Scherwath Book order


- 2021
- 2016
Lange wurde das Thema „Traumatisierung“ in sozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern ausgeklammert und zum psychologisch-therapeutischen Hoheitsgebiet erklärt. Erkenntnisse aus der Trauma-, Hirn- und Bindungsforschung verdeutlichen die Notwendigkeit eines neuen traumaspezifischen Fallverstehens. SozialpädagogInnen und andere pädagogische Fachkräfte können stabilisierend und ressourcenorientiert mit traumatisierten Menschen arbeiten, die extrem belastende oder bedrohliche Situationen durchlebt haben, wie z. B. Gewalterfahrungen, Verletzungen, Verlust, Flucht. Neben Grundlagen zu Symptomen, Risiko- und Schutzfaktoren, Handlungsleitlinien, Methoden und Tipps zum Verhalten in konkreten Situationen gibt es auch Anregungen zum Thema Selbstschutz für HelferInnen.