While concepts of Earth have a rich tradition, more recent examples show a distinct quality: Though ideas of wholeness might still be related to mythical, religious, or utopian visions of the past, „Earth“ itself has become available as a whole. This raises several questions: How are the notions of one Earth or our Planet imagined and distributed? What is the role of cultural imagination and practices of signification in the imagination of „the Earth“? Which theoretical models can be used or need to be developed to describe processes of imagining Planet Earth? This collection invites a wide range of perspectives from different fields of the Humanities to explore the means of imagining Earth.
Solvejg Nitzke Books





Der Farn entfaltet seine Wirkung im Schatten und ist ein Überbleibsel der Urzeit. Seine geheimnisvolle Fortpflanzung und die Bedeutung in der viktorianischen Ära inspirieren zu leidenschaftlichem Sammeln. Solvejg Nitzke erkundet alte Friedhöfe und Gärten und präsentiert ein erhellendes Porträt dieser faszinierenden Pflanze.
Natur erscheint in der Moderne als idealer Ort, um Zeit ›für sich‹ zu beanspruchen. Von der Aus-Zeit in der Natur verspricht man sich, den modernen Zeitdisziplinen zu entkommen und sich selbst als Natur zu erfahren. Doch die zunehmende Durchdringung der Natur durch den Menschen gefährdet diese Vorstellung. Christoph Ransmayrs Texte handeln vom Misslingen solcher Aus-Zeiten und Aus-Stiege. Sie erkunden die prekär gewordene Beziehung von Mensch und Natur, indem sie ihre jeweiligen Eigenzeiten konfrontieren. Ein ungebrochenes, erfolgreiches Eintauchen in die Natur verliert hier alle Glaubwürdigkeit. Doch gerade aus dem Scheitern erwächst widerständiges Potenzial. Mit Blick auf ikonische Naturbegegnungen bei Goethe und Thoreau erkundet diese Studie Ransmayrs Texte im Sinne einer Poetik der Eigenzeiten, die Natur in ihrer Eigensinnigkeit zur Darstellung bringt.
Die Produktion der Katastrophe
Das Tunguska-Ereignis und die Programme der Moderne
Die gigantische Explosion, die am 30. Juni 1908 weite Teile der sibirischen Tunguska-Region verwüstete, ist eine der verheerendsten Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Ihre Zerstörungskraft lässt sich jedoch nicht in Zahlen ausdrücken. Das katastrophische Potenzial des Tunguska-Ereignisses liegt vielmehr in seiner beharrlichen Rätselhaftigkeit. Das Fehlen einer haltbaren Erklärung erschüttert die moderne Wissensproduktion in ihren Grundfesten. Solvejg Nitzkes Analyse des Tunguska-Diskurses, der wissenschaftliche, parawissenschaftliche und literarische Texte umfasst, zeigt nicht nur die Grenzen zentraler Programme der Moderne auf, sondern öffnet nicht zuletzt auch den Blick für die Möglichkeiten kulturwissenschaftlicher Forschung.
Katastrophen
- 187 pages
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Katastrophen sind scheinbar allgegenwärtig und doch ist es schwierig, auf sie zuzugreifen. Die Öffentlichkeit kann sie nur in Form ihrer Repräsentation durch Medien erfahren und sieht sich deswegen der Schwierigkeit gegenüber, die so produzierte Bildwelt mit ihrer meist von der Katastrophe unberührten alltäglichen Lebenswelt in Zusammenhang zu bringen. Fiktionale Darstellungen können hier Funktionen erfüllen, die weit über den ohne Frage unterhaltenden Charakter der Darstellung oder einen erzieherisch-informativen Effekt hinausgehen. Ganz gleich, ob sich Fiktionen auf tatsächliche Katastrophen oder auf imaginierte Ereignisse beziehen, sie ermöglichen die Reflexion der epistemologischen Bedingungen des Ausnahmezustands und der Konfrontation mit dem 'Realen'. Die in diesem Band versammelten Untersuchungen sollen exemplarisch aufzeigen, wie sich die Literatur- und Kulturwissenschaften jenen Katastrophendarstellungen – seien es Romane, Gedichte, Essays, Textexperimente oder Filme – analytisch nähern können.