Das Böse bleibt
Philosophische Bewältigungsversuche einer un-heimlichen Erbschaft
Das Böse hat, so scheint es, Konjunktur als Thema, obwohl der Begriff „Gutmensch“ oft abwertend verwendet wird. Traditionelle Heuchelei zeigt sich in öffentlichen Äußerungen, etwa in Donald Trumps Reaktionen auf den Mord an Jamal Khashoggi, wo wirtschaftliche Interessen über moralische Bedenken gestellt werden. Die Frage bleibt, ob es eine zeitgemäße ethische Diskussion voranbringt, bestimmte Verhaltensweisen als böse zu etikettieren. Der Begriff des Bösen wird in verschiedenen Kontexten verwendet, von alltäglichen bis zu psychiatrischen und philosophischen, wobei die Bedeutungen variieren. Im Kern steht das Böse im Gegensatz zum Guten, wobei beide Begriffe aus religiösen Weltbildern stammen und spezifische Bedeutungen tragen, die aktualisiert werden können. Dies ist ein zentrales Problem in der Diskussion über das Böse. Zudem ist die wechselseitige Bedingtheit von gut und böse zu beachten, da beide Begriffe unabhängig von ihrem religiösen Erbe mit beliebigem Inhalt gefüllt werden können. Eine reife ethische Diskussion über destruktives Verhalten, das Freude am Leiden oder am qualvollen Tod anderer ausdrückt, ist notwendig. Das Buch untersucht diese Fragen und beleuchtet wesentliche Probleme der Diskussion um das Böse aus historischen, politischen, rechtlichen, psychologischen und literarischen Perspektiven, um neue Ansätze im Umgang mit diesen Herausforderungen aufzuzeigen.



