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Karsten Krampitz

    December 24, 1969
    Pogrom im Scheunenviertel
    Der Kaiser vom Knochenberg
    Leben mit und ohne Gott
    Crashkurs Klagenfurt
    Heimgehen
    Wasserstand und Tauchtiefe
    • Wasserstand und Tauchtiefe

      • 205 pages
      • 8 hours of reading

      In der DDR kannten die Menschen ein geflügeltes Wort: „Das interessiert mich so wenig wie die Wasserstandsmeldungen.“ Hieß es doch in den Radionachrichten nach dem Wetterbericht immer: „Abschließend die Wasserstände und Tauchtiefen: … Frankfurt/Oder 112 plus 5, Glugow 275 plus drei, Eisenhüttenstatt 237 plus drei …“ „Wasserstand und Tauchtiefe“ ist ein moderner Heimatroman aus der Endmoräne, ein Brandenburg-Opus, in dessen Mittelpunkt ein Vater-Sohn-Konflikt steht. Wir lesen von einer bizarren Geiselnahme, die sich über Monate hinzieht und von der Krankenkasse bezahlt wird. Mark Labitzke führt ein recht einseitiges Zwiegespräch mit seinem Vater, der nach mehreren Schlaganfällen sein Sprachvermögen verloren hat, nun muss er ihm endlich zuhören. Der einstige SED-Funktionär und Bürgermeister ist auf Pflege angewiesen und der Erzähler auf die Rente des Vaters. Zwei Männer – ein Konto. „Wasserstand und Tauchtiefe“ sind die letzten Nachrichten aus einem untergegangenen Land. Der Roman handelt von der Sehnsucht nach einer Heimat, von den radikalen Veränderungen der heutigen Arbeitswelt und vom Pflegenotstand einer immer älter werdenden Gesellschaft.

      Wasserstand und Tauchtiefe
    • Es war eine sehr bedrückende Zeit für Benno Wuttke. Kennen Sie das Gefühl, wenn im heißen Sommer ein Gewitter aufzieht? Der Luftdruck steigt, die Schwüle nimmt zu, und die Gewitterfront nähert sich in Form riesiger, dunkler Wolken. Alles wird still, und Menschen, die diese Bedrohung spüren, verhalten sich anders. In Angst lebende Menschen sind nicht mehr frei; ihre Gedanken und Handlungen werden von der Angst bestimmt. Vor mehr als dreißig Jahren nahm sich der evangelische Pastor Benno Wuttke im sächsischen Steinburg auf spektakuläre Weise das Leben. Hatte er seinen Glauben verloren? Der Erzähler fragt sich, wie ein Geistlicher Gott sein Leben zurückgeben kann. Wuttke wurde Opfer anonymer Gewalt, einer Zersetzung durch die Stasi. Jahre später schildert ein Amtsbruder in einem Interview mit einem Journalisten das Geschehene und kämpft um seine Integrität, da er unter Verdacht steht, Inoffizieller Mitarbeiter des MfS gewesen zu sein und Mitschuld an Wuttkes Tod zu tragen. Karsten Krampitz' verstörende Novelle geht über die Geschichte eines Freitods hinaus: Sie zeigt das kleine Glück der Menschen im Alltag sowie das Unrecht und die Einsamkeit derjenigen, die sich damit nicht zufrieden gaben. Diese Erzählung ist eine literarische Gegendarstellung zu den Presseberichten über den öffentlichen Freitod eines Pfarrers in der DDR im Sommer 1976.

      Heimgehen
    • Crashkurs Klagenfurt

      • 125 pages
      • 5 hours of reading

      Karsten Krampitz, Publikumspreisträger der Tage der deutschsprachigen Literatur 2009, war von Mai bis September 2010 Klagenfurter Stadtschreiber und sorgte mit Statements zur Kärntner Politik für Aufsehen. Peter Wawerzinek, Bachmann- und Publikumspreisträger des Wettbewerbs 2010, folgte seinem Kollegen als Stadtschreiber und erkundete seine Gastgeber und ihre Umgebung von Mai bis September 2011. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven werfen die beiden grundverschiedenen Berliner Literaten – der eine auch Historiker und Politologe, der andere auch Künstler und Musiker – Blicke hinter die Kulissen der allsommerlichen »Hauptstadt der deutschsprachigen Literatur«. Sie steigen ein in das fremde Leben vor Ort, geben ihren persönlichen »Crashkurs« in die Phänomenologie Klagenfurts und reflektieren nebenbei ihr eigenes Tun als Stadtschreiber.

      Crashkurs Klagenfurt
    • Leben mit und ohne Gott

      • 262 pages
      • 10 hours of reading

      Gibt es Gott? Antworten auf die Sinnfrage Natürlich existiert Gott, sagen die einen - alles Unsinn, meinen die anderen. Ist Gott der Schöpfer oder selbst nur eine findige Schöpfung? Diese Frage beschäftigt den Menschen seit alters und ist doch aktuell wie nie. Gerade in unserer durchrationalisierten Zeit empfinden unzählige Leute eine irrationale Leere - und stellen die große Sinnfrage. Karsten Krampitz und Uwe von Seltmann sind überzeugt, dass man über Gott reden und vor allem streiten kann. Dazu sammelten sie unterschiedlichste Stimmen zum Thema Gott quer durch unsere Gesellschaft. Das Resultat: eine originell-lebhafte Debatte über Glück und Elend des Menschen, mit oder ohne Gott zu leben.

      Leben mit und ohne Gott
    • Pogrom im Scheunenviertel

      Antisemitismus in der Weimarer Republik und die Berliner Ausschreitungen 1923

      Hg. v. Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. In den Straßen nördlich des Berliner Alexanderplatzes, im sogenannten Scheunenviertel, fand im November 1923 ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung statt. Vor allem in der Grenadierstraße konnte der Mob ungestört wüten, verletzen und plündern. Der gewaltvolle deutsche Antisemitismus hat eine lange Vorgeschichte. Bereits im „demokratischen“ Preußen gibt es erste Internierungslager und einen Berliner Polizeipräsidenten, der von einer „Ostjudenplage“ spricht und dementsprechend handelt. Karsten Krampitz untersucht, wie im Krisenjahr 1923 die verbale Gewalt nach und nach in physische Gewalt umschlägt. Dabei fragt er, warum die judenfeindlichen Ausschreitungen der Weimarer Demokratie heute so gut wie vergessen sind. Die Juden und Jüdinnen der Grenadierstraße waren nach Amerika oder Palästina weitergezogen oder nach Auschwitz deportiert und ermordet worden. Ihre Erinnerung an das Pogrom im November 1923 haben sie zwar mitgenommen, in diesem Buch aber kommen einige von ihnen zu Wort. Die damals angefertigten Opfer protokolle werden nun erstmals publiziert.

      Pogrom im Scheunenviertel
    • Vor vierzig Jahren wurde der Palast der Republik eröffnet, und die DDR feierte ihren Aufstieg zur olympischen Weltmacht mit vierzig Goldmedaillen bei den Sommerspielen in Montreal. Erich Honecker übernahm das Amt des Staatsratsvorsitzenden von Willi Stoph, doch 1976 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der DDR. Ein Erosionsprozess begann, der letztlich den SED-Machtapparat zum Einsturz brachte. Honecker verbot im Frühjahr eine Anthologie, während evangelische Bischöfe über das Programm des IX. Parteitags der SED stritten. Santiago Carrillo kritisierte Breschnews „Betonkommunismus“, und seine unzensierte Rede fand Platz in der Zeitung Neues Deutschland. In diesem Jahr starben zwei Menschen an der Grenze: Michael Gartenschläger, ein freigekaufter Ex-Häftling, und Benito Corghi, ein italienischer Fernfahrer, der von einem Grenzer erschossen wurde. Am 18. August beging Oskar Brüsewitz Selbstmord aus Protest, was Wolf Biermann als „Republikflucht in den Tod“ bezeichnete. Über 15.000 Bürger verließen die DDR, darunter auch der Liedermacher Biermann, was die politische Krise eskalierte. Ursprünglich sollte Robert Havemann ausgebürgert werden, doch Honecker ließ ihn, überrascht von den Protesten, im Hausarrest. Karsten Krampitz bietet mit seinem Werk einen tiefgründigen Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte, ohne sie zu verklären oder zu dämonisieren.

      1976