Therapie eines Sexualstraftäters und was das mit uns zu tun hat
160 pages
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Die Geschichte beleuchtet das Leben eines Sexualstraftäters, der beim Versuch, ein 13-jähriges Mädchen zu treffen, verhaftet wird. Die Autorin, Catja Wyler van Laak, untersucht die komplexen Fragen rund um Sexualstraftaten, die menschliche Natur und die Möglichkeit, dass jeder Mensch gewalttätig werden könnte. Zudem reflektiert sie über die Rolle von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im Umgang mit solchen Vergehen und den Weg zur Therapie. Die Analyse bietet tiefgehende Einblicke in die psychologischen und gesellschaftlichen Aspekte von Sexualdelikten.
Die Autorin, Dr. med. C. Wyler van Laak, beschreibt Fortschritte in der Behandlung und Begutachtung von Straftätern, kritisiert jedoch die Vernachlässigung niedergelassener forensischer Psychiater. Sie präsentiert ein Risikoinstrument zur Einschätzung häuslicher Gewalt und äußert Bedenken, dass es das gesellschaftliche Zusammenleben gefährden könnte.
Der dritte Band „Texte zur Forensischen Psychiatrie III“ behandelt die Themen „Politisierte Psychiatrie und Medizin im heutigen Russland und deren Auswirkungen auf die Schweiz.“ Nach dem Fall der Mauer und der Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Paktes waren 2,9 Millionen KGB-Agenten aktiv. Massive Gelder des KGB wurden an den Börsen, insbesondere an der Wall Street, in Umlauf gebracht. Die zentrale Wirkungsstelle des sowjetischen Geheimdienstes, die Lubjanka, wird weiterhin genutzt, um die Zersetzung von Staaten und die Tötung von Menschen sowohl innerhalb als auch außerhalb Russlands vorzubereiten. Mit der Taktik des Individualterrors gelang es Stalin und seinen Nachfolgern, Zersetzung und Tod bis in westliche Demokratien zu tragen. Diese Methode breitet sich seit Beginn dieses Jahrtausends erneut aus, unbemerkt von vielen. Die Publikation analysiert, gestützt auf umfangreiche Quellen, die Strategien des heutigen Russlands und zieht Parallelen zur ehemaligen Sowjetunion. Zudem werden die Auswirkungen auf Westeuropa, insbesondere die Schweiz, aufgezeigt. Die Autorin konzentriert sich auf die psychologischen Mechanismen der Macht und beschreibt die subtilen Methoden, die sich zunächst in einer Veränderung der Alltagspsychologie und schleichenden Veränderungen im Rechtsverständnis und in der Rechtsanwendung im Westen, einschließlich der Schweiz, niederschlagen.
Der zweite Band „Texte zur forensischen Psychiatrie II“ behandelt das Thema „Weisse Kragenkriminalität und die soziale Frage in der Schweiz“ und besteht aus zwei Beiträgen. Im ersten Beitrag erläutert Werner Wüthrich die Besonderheiten der Sozialpartnerschaft und der direkten Demokratie in der Schweiz. Diese Aspekte werden in vielen aktuellen Diskussionen oft vernachlässigt und sind teils wenig bekannt, obwohl ein grundlegendes Verständnis für die Schweiz und ihre Herausforderungen im Kontext der Weissen Kragenkriminalität essenziell ist. Der zweite Beitrag von Catja Wyler van Laak thematisiert die Weisse Kragenkriminalität als eine oft übersehene Gefahr. Es ist kaum bekannt, dass die durch diese Art von Kriminalität verursachten Leiden und Kosten die von Gewalt- und Sexualstraftätern bei weitem übersteigen. Die weitgehend ignorierte Weisse Kragenkriminalität hat das Potenzial, die Grundlagen der Demokratie, insbesondere die direkte Demokratie in der Schweiz, zu gefährden. Wyler van Laak stützt ihre Argumentation auf historische Quellen zur Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg und ergänzt diese mit wissenschaftlicher Literatur sowie einem forensisch-psychiatrischen Fokus.
In den letzten Jahrzehnten hat die Behandlung und Begutachtung von Straftätern bemerkenswerte Fortschritte gemacht, obwohl die forensische Psychiatrie zunehmend in die Hände von Institutionen gelegt wird, die ausschließlich Staatsangestellte beschäftigen. Engpässe im Bereich der Behandlung und Begutachtung bestehen, und die Ressourcen der niedergelassenen forensischen Psychiater werden nicht immer ausgeschöpft. Die Autorin, Dr. med. C. Wyler van Laak, ist seit 1999 mit gerichtspsychiatrischem Schwerpunkt niedergelassen und hat ein lesenswertes Modell entwickelt, um eine verantwortungsvolle Praxis zu führen. Sie beschäftigt sich aktiv mit aktueller Forschung und stellt ein Risikoinstrument vor, das zur Prognose von häuslicher Gewalt gedacht ist. Sie argumentiert, dass es wertvolle Risikoinstrumente gibt, die helfen, das Rückfallrisiko von Straftätern zu beurteilen, jedoch ist sie der Meinung, dass das vorgestellte Instrument nicht dazu gehört und das gesellschaftliche Zusammenleben gefährden könnte. Dr. Wyler van Laak ist eine erfahrene Psychiaterin und Psychotherapeutin, die auch strafrechtliche Gutachten erstellt und zuvor die Sicherheitsstation in Rheinau leitete. 2010 veröffentlichte sie ein verständliches Buch über die Behandlung von Straftätern.
L. ist ein Sexualstraftäter. Er hat Kinderpornografie konsumiert und ausgetauscht. Beim 'Versuch' ein 13-jähriges Mädchen zu treffen, wird er verhaftet. Vor Gericht erhält er eine Strafe und wird verpflichtet, eine Therapie zu machen. Catja Wyler van Laak, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, stellt die Geschichte von L. dar und geht dabei unter anderem den Fragen nach: Was ist ein Sexualstraftäter? Könnte jeder von uns ein Sexualdelikt begehen? Könnte jeder von uns gewalttätig werden? Welche Bedeutung haben in den genannten Zusammenhängen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit? Wie erfolgversprechend ist eine Therapie für Sexualstraftäter? Wie hoch ist das Risiko, dass sie nach einer Therapie rückfällig werden und wieder eine Gefahr für andere darstellen? Was könnte einen Beitrag leisten für die Aufrechterhaltung eines sozialverträglichen Auskommens miteinander und was erschwert dies? Die Autorin ist seit 1999 niedergelassene Psychiaterin und Psychotherapeutin FMH mit gerichtspsychiatrischem Schwerpunkt. Nach Abschluss der Facharztausbildung leitete sie von 1996–1999 als stellvertretende Chefärztin die Sicherheitsstation (Hochsicherheitstrakt) und Maßnahmenstation in der größten forensischen Klinik der deutschsprachigen Schweiz, in Rheinau.