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Niklas Lenhard Schramm

    Konstrukteure der Nation
    Das Land Nordrhein-Westfalen und der Contergan-Skandal
    • Das Land Nordrhein-Westfalen und der Contergan-Skandal

      Gesundheitsaufsicht und Strafjustiz in den »langen sechziger Jahren«

      Der Fall »Contergan« gilt als größter Arzneimittel-Skandal der deutschen Geschichte. Das 1957 eingeführte Schlaf- und Beruhigungsmittel wurde bis zum Frühjahr 1960 eines der meistkonsumierten Arzneimittel in der Bundesrepublik. Der wirtschaftliche Erfolg beruhte auf einer aggressiven Vermarktungsstrategie, die das Mittel als »gefahrlos« und »völlig ungiftig« präsentierte. Der enthaltene Wirkstoff Thalidomid verursachte jedoch bei Erwachsenen schwerwiegende Nervenschäden und führte in den ersten Schwangerschaftswochen zu gravierenden Wachstumsschädigungen beim Embryo. In der Bundesrepublik kamen zwischen 4.000 und 5.000 betroffene Kinder zur Welt. Als die fruchtschädigende Wirkung Ende November 1961 bekannt wurde, sah sich der Hersteller Grünenthal gezwungen, das Mittel vom Markt zu nehmen. Der Skandal weitete sich aus und bezog auch staatliche Instanzen ein, insbesondere Nordrhein-Westfalen, wo die Aufsicht über das Gesundheitswesen in den 1960er Jahren lag. Das Präparat fiel in die Zuständigkeit der nordrhein-westfälischen Behörden, und die strafrechtliche Verfolgung lag in deren Händen. Die Untersuchung beleuchtet die Rolle der staatlichen Arzneimittelaufsicht bis zur Marktrücknahme, die gesundheits- und sozialpolitischen Reaktionen des Landes sowie die strafrechtliche Aufklärung, die zu dem umfangreichsten Strafrechtsverfahren der neueren deutschen Geschichte führte.

      Das Land Nordrhein-Westfalen und der Contergan-Skandal
    • Nationen sind nichts Selbstverständliches – sie sind vom Menschen konstruiert. Intellektuelle Vordenker spiel(t)en dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Geschichtsdeutung, die gleichsam das Fundament für jene Konstruktion bildet. Im Deutschland des 19. Jahrhunderts waren Geschichtsprofessoren hieran federführend beteiligt. Das vorliegende Buch nimmt sechs solcher Professoren in den Blick, die Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung waren: Friedrich Christoph Dahlmann, Johann Gustav Droysen, August Friedrich Gfrörer, Karl Hagen, Georg Waitz und Heinrich Wuttke. Als Abgeordnete versuchten sie 1848/49 zur Nationalstaatsgründung beizutragen. Doch bereits vor 1848 ebneten sie als Historiker und Hochschullehrer ideell den Weg, an dessen Ende der deutsche Nationalstaat stehen sollte. Wie ihr politisches und wissenschftliches Wirken sich gegenseitig durchdrang und dadurch zur Konstruktion der Nation beitrug, zeigt dieses Buch.

      Konstrukteure der Nation