Mit seiner ersten Tonfilmrolle als Kindermörder in Fritz Langs „M“ (1931) legte Peter Lorre den Grundstein für seine Karriere, in der er fortan oft die Rolle des Bösen übernahm. Sein Exil vor den Nationalsozialisten führte ihn über Wien, Paris und London nach Hollywood. Diese Hommage beleuchtet die Facetten von Lorres schauspielerischem Talent jenseits seiner typischen Rollen als Mörder, Spitzel oder Gangster. Bereits im Weimarer Kino zeigt er in Komödien warmherzige und feinhumorige Darbietungen, gefolgt von beeindruckenden Leistungen in der Nachkriegszeit. Besonders hervorzuheben ist seine Regiearbeit „Der Verlorene“ (1951), deren Scheitern ihn tief prägte und frustriert nach Hollywood zurückführte. Lorre wirkte in über achtzig Filmen mit, meist in Nebenrollen, und äußerte den Wunsch, lieber ein kleiner Schauspieler zu sein, der kleine Rollen gut spielt. Die Publikation enthält Beiträge von verschiedenen Autoren, ein Gespräch mit der Schauspielerin Gisela Trowe, Funde aus dem Nachlass von Harun Farocki, eine kommentierte Filmografie und eine Chronik von László Löwenstein, bekannt als Peter Lorre (1904–1964).
Frederik Lang Books


Siodmak gehört zu den bekanntesten Filmemachern, die Deutschland im Zuge des Erstarkens der Nazis verließen und ihre Karriere in Hollywood fortsetzten – in Siodmaks Fall sehr erfolgreich. Während sein noch in Deutschland gedrehtes Werk „Menschen am Sonntag“ fast dokumentarisch anmutet, reüssierte er in Hollywood nicht zuletzt auf dem Gebiet des Film noir, mit Filmen wie „The Killers“ oder „The Spiral Staircase“. Die Werkschau in Berlin zeigte, dass sich Siodmaks Werk aber nicht auf Genres festlegen lässt. Neben frühen deutschen sowie den US-Arbeiten umfasst sie auch jene Filme, die während der ersten Phase seiner Emigration in Frankreich entstanden (u. a. „La crise est finie!“, 1934, „Mollenard“, 1938, oder „Pièges“, 1939); Werke, die Siodmak ab den frühen 1950er-Jahren nach seiner Rückkehr in die alte Heimat in Westdeutschland gestaltete (u. a. „Nachts, wenn der Teufel kam“), runden die Retro ab. Beiträge von Wolfgang Jacobsen, Chris Wahl, Frederik Lang, Karl Prümm, Ralph Eue, Lukas Foerster und Claudia Mehlinger