Niklaus Ingold Book order



- 2022
- 2017
Strahlenmedizin
Krebstherapie, Forschung und Politik in der Schweiz, 1920–1990
Energiereiche Strahlen werden in der Schweiz bei jeder zweiten Krebspatientin, jedem zweiten Krebspatienten zur Zerstörung von Tumorzellen eingesetzt. Doch wie ist diese Strahlenmedizin entstanden? Die Atombombenabwürfe am Ende des Zweiten Weltkriegs waren das folgenreiche Ereignis. Sie gaben medizinischem Wissen über Strahlenwirkungen sicherheitspolitisches Gewicht und trieben zugleich die Umsetzung ziviler Anwendungen der Atom- und Strahlenforschung an - auch in der Schweiz. Hatten bis dahin Radiumstiftungen die Strahlenmedizin gefördert, trugen nun Bundesgelder zum Ausbau der hochtechnisierten Radiotherapie bei. Die Computertechnik des Kalten Kriegs dynamisierte diese Entwicklung. Kritische Debatten zu den Folgen der Technisierung der Medizin setzten ein. Niklaus Ingold, Sibylle Marti und Dominic Studer zeigen, wie vielfältige Interessen die Anwendung von Strahlen in der Medizin gestalteten - medizinische und wissenschaftliche, aber auch militärische, politische und wirtschaftliche. (Quelle: www.buchhandel.de)
- 2015
Lichtduschen
Geschichte einer Gesundheitstechnik, 1890–1975
1975 endete das Zeitalter der 'Höhensonne', als neuartige Solarien die Ultraviolettlampen verdrängten, die seit den 1920er Jahren für Selbstbestrahlungen vermarktet wurden. Diese 'Lichtduschen' sollten moderne Leistungs- und Konsumkörper fördern. Im Gegensatz zu den neuen Sonnenbänken ging es bei den älteren Lampen nicht nur um Körperverschönerung. Die Medizin des 20. Jahrhunderts betrachtete Lichtstrahlen als bedeutende Faktoren für die menschliche Gesundheit. Vor dem Ersten Weltkrieg waren beheizte Schwitzkästen mit Glühbirnen beliebte Heilmittel. Nach 1980 wurde helles Licht als Therapie bei psychischen Störungen eingesetzt. Dazwischen stand das Ultraviolettlicht im Fokus, das bis in die 1970er Jahre als rationale Antwort auf den Umgang mit dem Körper galt. Niklaus Ingold erzählt die Geschichte gesunder Strahlung und kultureller Praktiken, die zwischen lebensreformerischer Kritik an Modernisierungsprozessen, lichtbiologischer Forschung in urbanen Zentren und Sonnenkuren in alpinen Landschaften schwankten. Er zeigt, wie Manipulationen kranker Körper, neue Biowissenschaften, gesellschaftliche Problemwahrnehmungen und elektrotechnische Innovationen zusammenkamen und die damit verbundenen Hoffnungen und Ängste veränderten.