Lukas Haffert Books

Der Gegensatz zwischen Stadt und Land stellt eine der bedeutendsten politischen Konfliktlinien unserer Zeit dar und beeinflusst zunehmend die föderale Konsensdemokratie der Bundesrepublik. Die Kluft zwischen urbanen Zentren und ländlicher Peripherie wächst, was die Parteien dazu veranlasst, lokale Identitäten politisch zu mobilisieren. Lukas Haffert untersucht die Geografie dieser neuen Polarisierung in Deutschland, die besonders bei der Bundestagswahl 2021 deutlich wurde. Der Stadt-Land-Graben prägt die politische Landschaft, und der Aufstieg des Rechtspopulismus ist nur eine Facette dieses Phänomens. Haffert argumentiert, dass Stadt-Land-Konflikte besonders scharf ausgeprägt sind, wenn sich ökonomische Strukturen und Lebensstile in großen Städten stark von denen auf dem Land unterscheiden. Er analysiert, warum diese Unterschiede in unserem kapitalistischen System zunehmen und welche politischen Konsequenzen dies hat. Dabei zeigt er den Zusammenhang zwischen wachsenden Stadt-Land-Gegensätzen, dem Aufstieg der AfD, den Wahlerfolgen der Grünen und den Repräsentationslücken im deutschen politischen System auf. Die Kritik an der vermeintlich abgehobenen Elite in Berlin wird als Versuch gedeutet, diesen Gegensätzen politische Sprengkraft zu verleihen.