Die Schriftenreihe ERTRÄGE bietet eine Sammlung von Vorträgen und wissenschaftlichen Arbeiten, die in der Bibliothek des Konservatismus gehalten und verfasst wurden. Sie richtet sich an Leser, die sich akademisch mit dem Phänomen des Konservatismus auseinandersetzen möchten, und umfasst Texte, die unterschiedliche Aspekte dieses Themas beleuchten.
Peter J. Preusse Books




Das sogenannte Gute
Zur Verwirrung um Ethik und Moral
Angesichts hypermoralischer Exzesse und einer als kollektiv empfundenen historischen Schuld wächst der Wunsch nach einem soliden Fundament zur Beurteilung aktueller Forderungen. Ethik als wissenschaftlich-rationale Lehre vom positiv Guten ist gescheitert und hat sich immer wieder zur Religion gewandt. Allgemeinverbindliche Werte fehlen in der säkularen Welt. Preusse entwickelt in diesem Buch einen neuartigen Ethikbegriff als Wissenschaft vom Eigentum, der als Maßstab menschlicher Praxis dient. Diese praktische Wissenschaft untersucht, wie die evolutionäre Aggression, die Konrad Lorenz als „Das sogenannte Böse“ beschrieb, durch friedliche Kooperation ersetzt werden kann. Das richtige Verhältnis von Moral und Ethik wird dann erreicht, wenn Schopenhauers Norm „Verletze niemanden“ als unverfügbare Regel verstanden wird, deren Missachtung niemals durch emotionale Nähe gerechtfertigt werden kann. Dagegen beschränkt sich das Prinzip „Hilf, soweit du kannst“ bewusst auf den Gebrauch eigener Mittel. Die Reichweite der Nächstenliebe wird dabei zwangsläufig definiert, besonders im Kontext globaler Gleichzeitigkeit.
Frei statt Staat!
Selbsteigentum, Ethik und die Verfassung der Privatrechtsgesellschaft
Da also die Gerechtigkeit fehlt, was sind Staaten anderes als große Räuberbanden? So fragt Augustinus. Und offensichtlich haben Gerechtigkeit und „Recht“ eine sehr begrenzte Schnittmenge. Dieser Band liefert eine erweiterte systematische Analyse zentraler Kategorien der sozialen Philosophie. Auf diesem festen Grund rekonstruiert er die libertäre Vision einer staatsfreien Privatrechtsgesellschaft und stellt Prinzipien für die Verfassung einer solchen territorial definierten Gesellschaft vor, die damit in der Lage ist, die Schwindsucht von Freiheit und die Etablierung von Herrschaftsstrukturen nach der Stunde Null zu verhindern.