Bruderschaften waren nicht nur in der katholischen, frühneuzeitlichen Welt Masseneinrichtungen von Laien mit hunderttausenden männlichen und weiblichen Mitgliedern. Mit der Aufklärung geriet das Bruderschaftswesen in die Kritik der Aufklärer – Joseph II. löste die Bruderschaften deshalb 1783 fast vollständig auf. Neben breiten Forschungsüberblicken umreißt der Band die vielfältigen Tätigkeitsfelder der Bruderschaften in Zentraleuropa: Bank-, Medienunternehmer, Musik-, Totendienstleister und Wallfahrtsbüro. Zudem werden einschlägige Bruderschaftstypen wie etwa die Rosenkranz-, Lukas-, Musikerbruderschaften oder die jesuitischen Kongregationen vorgestellt. Ein vergleichender Blick auf griechische und jüdische Bruderschaften unterstreicht deren Bedeutung in unterschiedlichen Konfessionskulturen.
Elisabeth Lobenwein Book order






- 2018
- 2017
Im Rahmen der Konferenz in Bad Radkersburg wurden vom 19. bis 21. Mai 2016 die „Orte des Alters und der Pflege – Hospitäler, Heime und Krankenhäuser“ untersucht. Die Ergebnisse werden in diesem „Virus-Band“ veröffentlicht, das den Forschungsinteressen der Herausgeber entspricht. In 15 Beiträgen, einer kritischen Zusammenstellung und zwei Projektvorstellungen stehen die oft schwierigen Anfänge der „Orte des Alters und der Pflege“ in der Frühen Neuzeit und Sattelzeit im Fokus, sowohl organisatorisch als auch pflegetechnisch. Besondere Beachtung finden die Ausführungen zu den Nürnberger Leprosorien. Die vier letzten Beiträge widmen sich dem 20. und 21. Jahrhundert und beleuchten Themen wie die „Aktion T4“, die Frage der Bettgitter, Lebensweltorientierung in zeitgenössischen Alten- und Pflegeheimen sowie die Analyse nordamerikanischer „care home narratives“ in Literatur und Film. Die Projektvorstellungen thematisieren das Altern und die Pflege in pallotinischen Gemeinschaften sowie im Hospitalorden des Hl. Johannes von Gott. Die Tagungsleitung wollte aktuelle Probleme in die Diskussion einfließen lassen, was zur Grundlagenforschung anregte. Es wurde aufgezeigt, dass die Pflege alter Menschen in (Ho-)Spitälern nicht nur ein religiöser Trost war, sondern ein komplexer Bereich, der auch in der Frühgeschichte der Anstalten durch gegenseitige Hilfe geprägt war.