Seit der Vereinigung erlebt die Bundesrepublik Deutschland eine nicht abreissende Kette ethnozentristisch motivierter Straftaten, die sich sowohl im Ausmaß, als auch in der Brutalität der registrierten Übergriffe deutlich von der Situation in der alten Bundesrepublik abhebt. Flankiert wird diese Entwicklung durch eine Reihe immer wiederkehrender rechtsextremer Wahlerfolge. Vor diesem Hintergrund erscheint die vielfach vertretene Annahme einer besonders starken und zunehmenden Verbreitung ethnozentristischer Bestrebungen im heutigen Deutschland durchaus naheliegend. Die vorgelegte Studie kommt jedoch zu einem anderen Ergebnis. Gestützt auf Aggregatstatistiken und Umfragedaten der ALLBUS-, Politbarometer- und Eurobarometer-Surveyreihen, zeigt sie durch komparative Analysen auf, dass ethnozentristische Orientierungen - im Einklang mit wesentlichen Entwicklungslinien des sozialen Wandels - in der Bundesrepublik einem fortgesetzten Minorisierungsprozess unterworfen sind und dass die Ausweitung der Übergriffe, sowie die Wahlerfolge rechter Flügelparteien das politisch brisante Resultat einer Radikalisierung derjenigen sind, die nach wie vor an ethnozentristischen Positionen festhalten. Darüber hinaus verdeutlichen die empirischen Befunde, dass sich die Lage in West- und Ostdeutschland nicht signifikant von den Entwicklungen in anderen westeuropäischen Gesellschaften abhebt.
Ulrich Rosar Books




Im Jahr 2018 wurde der Meyer-Struckmann-Preis für herausragende Arbeiten im Themenfeld „Geschichte der frühen Neuzeit“ vergeben. Mit Barbara Stollberg-Rilinger wurde eine international herausragende Historikerin im Bereich der Geschichte der Frühen Neuzeit ausgezeichnet. Neben kulturgeschichtlichen Untersuchungen zu Staat, Politik und Verfassung hat Barbara Stollberg-Rilinger sich der Bedeutung von Ritualen zugewandt und jüngst eine umfangreiche Biographie der habsburgischen Kaiserin Maria Theresia verfasst. Die Festschrift dokumentiert die Preisverleihung durch die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im November 2018.
Medienwissenschaften
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Die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat den Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung 2015 an Winfried Schulz verliehen. Das diesjährige Thema lautete Medienwissenschaften. Professor Dr. Winfried Schulz gehört seit den 1960er-Jahren zu den prägenden Figuren der deutschen Kommunikationswissenschaft. Er war bis zu seiner Emeritierung 2004 Professor für Kommunikations- und Politikwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Jury des Meyer-Struckmann-Preises würdigt mit Schulz einen Wissenschaftler, der mit seinem umfangreichen Werk das Verständnis vom Einfluss der Medien auf unser Weltbild maßgeblich geprägt hat. Sein Buch über die "Konstruktion von Realität in den Nachrichtenmedien" gehört zu den Klassikern des Fachs Kommunikations- und Medienwissenschaft. Es hat das Verständnis für die Eigenlogik, nach der die Medien Weltbilder erzeugen, auf eine neue Grundlage gestellt und zahlreiche Forschungsarbeiten inspiriert.