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Gottfried Kreuz

    September 22, 1978
    Besonderer Ort, poetischer Blick
    Pseudo-Hilarius Metrum in genesin, Carmen de evangelio
    • Die kleineren, meist pseudonym überlieferten Bibeldichtungen der Spätantike sind ein bislang wenig erforschtes Gebiet der Literaturgeschichte. Diese Publikation widmet sich dem Doppelgedicht „In Genesin – De Evangelio“ des Pseudo-Hilarius und bietet erstmals seit dem Teilkommentar von J. Weitz (1625) eine umfassende philologische und theologische Kommentierung auf der Basis eines neu konstituierten Textes. Für den modernen Leser wird der Text durch eine in Abschnitte unterteilte Übersetzung erschlossen. Die umfangreiche Einleitung behandelt die Überlieferungs- und Editionsgeschichte sowie die theologische und literaturgeschichtliche Einordnung des Textes, wobei insbesondere der Abschnitt In Genesin von Bedeutung ist. Zudem wird der Nachweis der Zusammengehörigkeit der beiden Gedichtteile zu einem einheitlichen Ganzen angestrebt, was durch sprachliche und motivische Parallelen sowie eine subtile Polemik gegen Lukrez unterstützt wird. Das Doppelgedicht fungiert zudem als Paraphrase der Meßliturgie und antizipiert das Prinzip der mittelalterlichen Tropen. Überlegungen zum Inhalt und Umfang des verlorenen Schlusses von „De Evangelio“, unter Einbeziehung kunsthistorischer Parallelen, runden diesen Kommentar ab und beleuchten ein bislang unterschätztes Werk.

      Pseudo-Hilarius Metrum in genesin, Carmen de evangelio
    • Besonderer Ort, poetischer Blick

      Untersuchungen zu Räumen und Bildern in Statius’ Silvae

      Statius gilt mit Recht einerseits als sehr experimentierfreudiger, andererseits als sehr visuell veranlagter Autor. Nicht von ungefähr finden sich unter seinen Silvae eine Reihe von Gedichten, die, oft in beschreibendem Gestus, visuell Wahrnehmbares wie Örtlichkeiten oder bildliche Darstellungen zum Hauptgegenstand haben und versuchen, das poetische Potential solcher Materien (silvae) auszuloten. Das Buch zeichnet diesen Auslotungsprozess anhand dreier motivisch definierter Gedichtgruppen (Panegyrik, Villengedichte, Spiegelmotivik) nach: Welche Mechanismen lassen in den einzelnen Gedichten den textimmanent entworfenen Raum bzw. ein textimmanent entworfenes Bild zur Heterotopie im Foucaultschen Sinne, und das Gedicht selbst zum textlichen Äquivalent des Geschilderten werden? Der Bogen der Möglichkeiten reicht dabei von der Entwicklung neuartiger Interpretationsstrategien für Bauwerke und Bauensembles wie die römischen Fora, den Kaiserpalast oder eine neugebaute Straße (silv. 1, 1 und 6; 4, 1–3) über Experimente zur Nachzeichnung der Art und Weise, wie raffiniert gebaute Villen wahrgenommen werden (silv. 1, 3 und 2, 2) bis zu poetisch und poetologisch komplexen Spielen mit Spiegelungsphänomenen (silv. 2, 3 und 3, 4).

      Besonderer Ort, poetischer Blick