Pseudo-Hilarius Metrum in genesin, Carmen de evangelio
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Die kleineren, meist pseudonym überlieferten Bibeldichtungen der Spätantike sind ein bislang wenig erforschtes Gebiet der Literaturgeschichte. Diese Publikation widmet sich dem Doppelgedicht „In Genesin – De Evangelio“ des Pseudo-Hilarius und bietet erstmals seit dem Teilkommentar von J. Weitz (1625) eine umfassende philologische und theologische Kommentierung auf der Basis eines neu konstituierten Textes. Für den modernen Leser wird der Text durch eine in Abschnitte unterteilte Übersetzung erschlossen. Die umfangreiche Einleitung behandelt die Überlieferungs- und Editionsgeschichte sowie die theologische und literaturgeschichtliche Einordnung des Textes, wobei insbesondere der Abschnitt In Genesin von Bedeutung ist. Zudem wird der Nachweis der Zusammengehörigkeit der beiden Gedichtteile zu einem einheitlichen Ganzen angestrebt, was durch sprachliche und motivische Parallelen sowie eine subtile Polemik gegen Lukrez unterstützt wird. Das Doppelgedicht fungiert zudem als Paraphrase der Meßliturgie und antizipiert das Prinzip der mittelalterlichen Tropen. Überlegungen zum Inhalt und Umfang des verlorenen Schlusses von „De Evangelio“, unter Einbeziehung kunsthistorischer Parallelen, runden diesen Kommentar ab und beleuchten ein bislang unterschätztes Werk.
