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Dirk Emunds

    Vom Republikschutz zum Verfassungsschutz?
    • In bisherigen Darstellungen der Geschichte der deutschen Nachrichtendienste wurde der „Reichskommissar für Überwachung der öffentlichen Ordnung“ der Weimarer Republik oft übersehen. Zu Unrecht, denn dieser war der zentrale Inlandsnachrichtendienst auf Reichsebene, der die Reichsregierungen über Umsturzbewegungen, Spionage und innenpolitische Gefahren informierte. Dirk Emunds präsentiert erstmals eine umfassende Untersuchung der Geschichte und Aufgaben dieses Reichskommissars. Er analysiert die strukturelle und personelle Ausstattung dieser Behörde sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen und institutionellen Strukturen des Republiksschutzes im damaligen Deutschen Reich. Zudem werden die innenpolitischen Kompetenzstreitigkeiten mit den Sicherheitsbehörden auf Länderebene beleuchtet. Der Autor stützt sich auf zahlreiche Quellen und vermittelt ein anschauliches Bild der nachrichtendienstlichen Überwachung von innenpolitischen Gefahren und Unruhen. Emunds vergleicht den Reichskommissar mit dem 1950 gegründeten Bundesamt für Verfassungsschutz und widerlegt die These, dass letzterer ohne Beispiel in der deutschen Geschichte sei. Er zeigt, dass der Reichskommissar als Vorläufer des Bundesamtes angesehen werden muss. Mit seiner Studie schließt Emunds eine Forschungslücke und leistet einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des Republik- und Verfassungsschutzes im 20. Jahrhundert.

      Vom Republikschutz zum Verfassungsschutz?