Der Fan als Finanzierungsinstrument in der Krise
Eine cluster-basierte Analyse alternativer Finanzierungsinstrumente in den deutschen Fußball-Bundesligen
Gilt für den Fußball in Deutschland, Europa und der Welt immer die Maxime schneller, höher, weiter? Während Elite-Clubs scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten in Bezug auf Transfersummen und Spielergehälter haben, stehen regionale, durchschnittliche Clubs oft vor anderen Herausforderungen. Tradition und Geschichte sind häufig die einzigen verbleibenden Werte. Wirtschaftliche Krisen sind im professionellen Fußball keine Seltenheit, auch wenn sie selten öffentlich diskutiert werden. Paradoxerweise ist die Überlebenswahrscheinlichkeit von Fußballunternehmen jedoch hoch, was vor allem an den Anspruchsgruppen im Sport liegt. Mäzene, Sponsoren, die öffentliche Hand und Fans unterstützen Krisenvereine durch externes Kapital für einen Turnaround. Besonders die Fans sind auf der Suche nach emotionalem Return on Investment eine zuverlässige Finanzierungsquelle. Fan-Anleihen für Nachwuchsleistungszentren, Crowdfunding-Kampagnen zur Lizenzsicherung oder Spendenaktionen zur Schließung von Liquiditätslücken sind mittlerweile gängige Praktiken. Doch oft werden die Bedürfnisse der Fans, die die Grundlage für den Erfolg des Fußballs bilden, übersehen. Siemen Schmidt untersucht die Einstellungen und Präferenzen der Fans der 36 Bundesligisten in der Saison 2016/17 hinsichtlich der Krisenfinanzierung ihres Vereins. Er zeigt auf, welche Faktoren den Erfolg von Fan-Finanzierungen beeinflussen und ob Fans tatsächlich alle gleich sind.
