Eine wesentliche steuerliche Gestaltungsmöglichkeit im internationalen Einsatz von Arbeitskräften ist die Beeinflussung der Aufenthaltsdauer im Tätigkeitsstaat. Nach deutschen Doppelbesteuerungsabkommen können Vergütungen für im Ausland ausgeübte Tätigkeiten grundsätzlich im jeweiligen Land besteuert werden. Bei kurzfristigen Aufenthalten von bis zu 183 Tagen steht das Besteuerungsrecht unter bestimmten Voraussetzungen jedoch dem Ansässigkeitsstaat des Arbeitnehmers zu. Diese 183-Tage-Regel ermöglicht es, durch Anpassung der Aufenthaltsdauer im Ausland über die Zuweisung des Besteuerungsrechts zu entscheiden. Das Besteuerungsrecht kann sogar durch minimale Anpassungen der Aufenthaltsdauer gesteuert werden. Die Autorin untersucht die steuerlichen Einsparungen bei kurzfristigen Arbeitnehmerentsendungen zwischen Deutschland und Polen. Zunächst wird ein Modell zur Bestimmung der relevanten Steuerbelastungen des Arbeitnehmers entwickelt, basierend auf den geltenden steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Regelungen. Anschließend erfolgt eine taxografische Analyse dieser Belastungen, um Einsparpotenziale zu identifizieren. Es zeigt sich, dass durch minimale Anpassungen der Aufenthaltsdauer erhebliche Steuerersparnisse erzielt werden können, die oft auf Effekte wie den Progressionsvorbehalt oder Unterschiede in der steuerlichen Bemessungsgrundlage zurückzuführen sind. Die methodische Vorgehensweise ist auch auf andere Staaten
Weronika Cichorek Book order

- 2018