Die polnische Schriftstellerin Zofia Kossak (1889–1968) verfasste historische Romane, um die Traumata des 20. Jahrhunderts zu bewältigen – darunter zwei Kriege, die Oktoberrevolution, die Inhaftierung im Konzentrationslager Auschwitz und den Verlust ihrer Heimat. Die Beiträger: innen untersuchen individuelle und kollektive Erfahrungen sowie die menschliche Einsamkeit angesichts der großen Geschichte. Der Fokus liegt auf Kossaks Prosawerken und autobiografischen Aufzeichnungen, die sie als Traditionalistin in Erzählweise und Ideengehalt kennzeichnen. Die hier präsentierten Interpretationen, gestützt auf zeitgenössische literaturwissenschaftliche Theorien, brechen jedoch mit stereotypem Denken und werfen neues Licht auf ihr Werk. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf Kossaks Wahrnehmungen ihrer unmittelbaren Umgebung und die Themen, die sie beschäftigten und die auch im 21. Jahrhundert relevant sind: Totalitarismus, Heimatverlust, die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart und Umweltfragen im Kontext industrieller Entwicklung.
Renata Dampc Jarosz Books




Politischen Konjunkturen zum Trotz
Heinrich Bölls Wirklichkeitsrepräsentationen
- 362 pages
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Heinrich Bölls ›Geschichten‹ und ›Gesellschaftsnarrative‹ reflektieren nicht nur vergangene Interaktionen, sondern fungieren auch als textliche Erinnerungsfiguren, Symbole und Anhaltspunkte individueller und kollektiver Identität. Die Macht seiner Worte zeigt Kultur und Gesellschaft als Ensemble diskursiver Ereignisse. Die subjektiven Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster seiner Figuren sind eng mit spezifischen gesellschaftlichen Gegebenheiten verbunden, einschließlich bestimmter Rollenidentitäten und Befindlichkeiten. Zum 100. Geburtstag von Heinrich Böll analysieren Wissenschaftler seine Texte neu, wobei biografische, aktuelle und internationale Perspektiven berücksichtigt werden.