Videospiele haben sich früh an anderen Medien orientiert, beginnend mit Richard Garriotts Ultima in den 1980ern bis hin zu modernen Umsetzungen aus dem Warhammer Universum, die auf literarischen Vorlagen wie J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe basieren. Figuren wie Lara Croft aus Tomb Raider sind weibliche Pendants zu Indiana Jones, während Call of Duty an Kriegsfilme wie Der Soldat James Ryan erinnert. Diese Remediation zeigt, dass Videospiele, inzwischen selbst als Leitmedium anerkannt, auch klassische Medien beeinflussen. Elemente und Erzählweisen aus virtuellen Welten finden ihren Weg in Filme, Literatur und Kunst. Die Game Studies untersuchen diese Verbindungen durch Erzähltheorien, die Gemeinsamkeiten zwischen Videospielen und Filmen aufzeigen. Gleichzeitig wird oft die Unvereinbarkeit mit spielerischen Systemen diskutiert. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung analysiert im ersten Teil die Bedeutung von Non-Linearität, Interaktivität und Freiheit im Vergleich zwischen klassischen Medien und Videospielen. Der Hauptteil widmet sich der Integration des Western-Genres in Videospiele und untersucht, wie der US-amerikanische Nationalmythos der Erschließung der Wildnis durch Einflüsse aus Literatur, Fotografie, Kunst und Film geprägt wurde. Es wird aufgezeigt, aus welchen Quellen Spiele wie Red Dead Redemption, Call of Juarez oder Desperados schöpfen und wie sie das Genre für die gegenwärtige und zukünftige Wahrnehmung des
Matteo Riatti Book order

- 2018