Die Analyse der NSDAP als zentrale Staatspartei im Nationalsozialismus wird hier umfassend untersucht. Christian Hellwig und Detlef Schmiechen-Ackermann skizzieren die Entwicklung der Partei von einer Kader- zu einer Massenpartei und schließlich zur Staatspartei im "Dritten Reich". Sie beleuchten die Grundlagen des NS-Staates sowie die Inszenierungen von Staat und Partei und diskutieren relevante Forschungskontroversen. Zudem wird die Erinnerungskultur nach 1945 und die damit verbundenen Debatten thematisiert, was einen tiefen Einblick in die komplexe Rolle der NSDAP bietet.
Die frühe Bundesrepublik zwischen belastenden Kontinuitäten, geschickter »Vergangenheitspolitik« und demokratischer Neugestaltung nach der NS-Zeit. Die Entwicklung der Bundesrepublik ist als »geglückte Demokratie« beschrieben worden. Und dies, obwohl die »Vergangenheitsbewältigung« halbherzig blieb und der Einsatz gängiger Instrumente von »transitional justice« mit starken Defiziten behaftet war. Bei der Erforschung der Demokratisierungsprozesse in Deutschland gewannen in den letzten Jahren zwei Fragen eine entscheidende Bedeutung: In welchem Maße belastende Kontinuitäten weiterwirkten bzw. sich durch eine geschickte »Vergangenheitspolitik« kaschieren ließen und ob sich aufgrund einer diskontinuierlichen Entwicklung Handlungsspielräume für eine demokratische Neugestaltung eröffneten. Das galt für Behörden und Wirtschaftsorganisationen genauso wie für (Stadt-)Gesellschaften, betraf aber auch individuelle Lebensentwürfe. Aus dem Inhalt: Elisabeth Perzl: Frau Ehard: Pionierin, Ministerialbeamtin und bayerische „First Lady“. Eine unwahrscheinliche Karriere zwischen Diktatur und Demokratie Thomas Schaarschmidt: Die Behördenforschung und der mühsame Weg zur Demokratie. Niklas Krawinkel: Belastung als Chance. Die Nachkriegskarriere des Tübinger Oberbürgermeisters Hans Gmelin.