Teilen, tauschen, leihen oder wiederverwerten statt immer mehr zu besitzen und zu kaufen liegt im Trend wie nie zuvor. Wer sich über spannende Sharing-Initiativen informieren und aktiv werden möchte, findet in diesem Guide wertvolle Informationen. Veronica Frenzel, gut vernetzt in der Berliner Sharing-Szene, stellt in Interviews, Porträts und Home-Storys die wichtigsten und innovativsten Online- und Vor-Ort-Initiativen vor. Sie deckt nahezu alle Lebensbereiche ab: von Lebensmitteln über Kleidung, Nachbarschaftsprojekte, Mobilität, Wohnen, Kinder und Familie bis hin zu Kultur und Ästhetik. Verschiedene Plattformen ermöglichen das Teilen von Kleidung, Autos, Tickets oder Lebensmitteln, das Tauschen von Büchern und Kunst sowie das Ausleihen von Spielen und Werkzeugen. Die Bloggerin Nunu Kaller, bekannt durch ihren Selbstversuch „Ich kauf nixx“, gibt wertvolle Impulse, wie man im Sharing-Netzwerk aktiv werden kann und konsumorientierte Gewohnheiten auf einen nachhaltigen Lebensstil umstellen kann. Der Guide richtet sich an alle, die nach einem nachhaltigeren Lebensstil und weniger Konsum durch Sharing-Modelle suchen. Enthalten sind Initiativen wie foodsharing, Kleiderei, nebenan.de, Ticket-Teiler, Couchsurfing und öffentliche Bücherschränke.
Veronica Frenzel Books



In eurem Schatten beginnt mein Tag
Wie die Nazi-Vergangenheit meiner Familie mich bis heute rassistisch prägt
Schon als Kind ahnte Veronica Frenzel, dass in ihrer Familiengeschichte etwas Bedrohliches liegt. Sie schnappte es nebenbei auf, reimte es sich aus Gesprächsfetzen zusammen. Doch nie hat jemand offen über das gesprochen, was ihre Großeltern in der NS-Zeit getan hatten. Als sie sich ausgerechnet in einem Antirassismus-Workshop bei rassistischen Gedanken ertappt, fällt sie aus allen Wolken. Wie kann das sein? Stets hatte sie sich als eine Verbündete von Schwarzen Menschen und People of Color gesehen, sich immer bemüht, allen gegenüber offen zu sein. Woher kommen diese Gedanken und wie wird sie diese los? Veronica Frenzel recherchiert, spricht mit ihren Verwandten, Psycholog*innen und NS-Opfern, seziert ihre Familienbiografie, ihre Gedanken und Gefühle, ihre weiße deutsche Identität. Schonungslos legt die Journalistin offen, wie sie das NS-Gedankengut ihrer Großeltern und die deutsche Geschichte überhaupt geprägt haben, wie Rassismus und andere Formen der Diskriminierung bis heute in ihr und in unserer Gesellschaft wirken, warum sie Freund*innen, Familie, Umwelt und sich selbst ständig abwertet – und wie sie allmählich einen kritischen Umgang mit alldem findet.
Eigentlich wegen Recherchearbeiten für einen Dokumentarfilm in Granada unterwegs, wird Veronica Frenzel von Andalusien in den Bann gezogen. Hinreißend erzählt sie von Tortilla-Wettbewerben und der Olivenernte, von einem Fünfjährigen, der das Handwerk des Matadors erlernt, von der Bergregion La Alpujarra und vom Wandern in der Sierra Aracena.