Zehn Jahre nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 wird deutlich, dass viele Akteure, darunter Finanzierungs- und Anlageberater, zur Krise beigetragen haben. Diese Berater empfahlen oft ungeeignete Kredite und Wertpapiere, begünstigt durch provisionsbasierte Vergütung, die die Interessen der Kunden in den Hintergrund drängte. Um diesen systemimmanenten Interessenkonflikt zu lösen, sah sich der Gesetzgeber gezwungen, regulatorisch einzugreifen. Dies führte zu einem Systemwandel hin zu einer Honorarberatung, bei der die Vergütung direkt vom Kunden erfolgt. Der Gesetzgeber erließ spezifische Normen für Honorartätigkeiten in der Finanzdienstleistungsbranche, die jedoch Unterschiede im Umgang mit Provisionen aufweisen. Die Autorin hat die Heterogenität der Honorarberatertätigkeiten und deren Folgen wissenschaftlich analysiert. Ziel war es zu prüfen, ob die Honorarberatung in ihrer aktuellen Form rechtliche und ökonomische Falschberatung verhindern kann. Zudem wurde das Verbot von provisionsbasierter Beratung, wie es in Großbritannien eingeführt wurde, als Alternative untersucht. Hemmnisse für die Etablierung der Honorarberatung sowie Erfolgsfaktoren zur Steigerung der Akzeptanz bei Verbrauchern wurden ebenfalls identifiziert.
Claudia Korski Book order

- 2019