In diesem Open-Access-Buch analysiert Jakob Kelsch den Mythos der patriarchalischen Kernfamilie in US-TV-Serien der 1950er und 1960er Jahre. Trotz diverser Darstellungen bleibt dieser Mythos stark. Der Aufstieg von Streamingdiensten führt zu mehr Vielfalt, kann jedoch die tief verwurzelten Vorstellungen von der heteronormativen Familie nicht grundlegend verändern.
Jakob Kelsch Book order


- 2021
- 2019
Father knows worst!
Familiendarstellung in der populärkulturellen US-amerikanischen Zeichentricksitcom
Father Knows Best ist eine US-amerikanische Sitcom der 1950er-Jahre und steht programmatisch für das Familienideal, das die US-amerikanische Serienlandschaft geprägt hat: Edle Patriarchen regieren über mustergültige Familien und lösen Probleme mit Leichtigkeit. Die Zeichentricksitcom, angeführt von den Simpsons seit 1989, stellte dieses Ideal in Frage. Diese gelbe Fernsehfamilie leitete eine Flut an Zeichentricksitcoms ein, die gesellschaftliche Gegebenheiten und mediale Darstellungen satirisch kritisierten. Die Zeit der Musterfamilien ist in diesen Serien vorbei. Die Väter sind Produkte gescheiterter Erziehung und gestörter familiärer Verhältnisse: infantil, tyrannisch und egozentrisch scheitern sie an der Rolle des starken Familienvaters. Zeichentricksitcoms dekonstruieren den Mythos der idealen Kernfamilie: Mütter und Töchter leiden unter der Tyrannei der Väter und restriktiven Rollenmustern, die ihnen keinen Raum zur Selbstverwirklichung lassen, während Söhne die Unfähigkeit ihrer Väter als Lebensmodell übernehmen. Jakob Kelsch analysiert, unter anderem anhand von Seth MacFarlanes American Dad!, die Familiendarstellungen und die satirische Gesellschaftskritik in aktuellen Zeichentricksitcoms, sowohl hinsichtlich ihrer medialen Wirkungsweisen als auch ihrer Aussagekraft über reale gesellschaftliche Zustände.