Nach der Eroberung Englands durch Wilhelm I. liegen von vier der zwischen 1070 und 1170 regierenden Erzbischöfe Briefsammlungen vor. Da selbst die päpstlichen Register erst ab 1198 eine geschlossene Überlieferung zeigen, ist es für England deshalb früher als anderswo möglich, Details aus der Amtsführung der ranghöchsten Geistlichen zu betrachten. Im Mittelpunkt der Studie steht die Untersuchung dieser faszinierenden Quellengattung des Mittelalters. Diese verknüpft dabei, eingebettet in die Ära des sozialen und politischen Umbruchs in Europa, die Frage nach dem Korrespondentenkreis mit einer Analyse der Argumentationsmuster, die den unterschiedlichen Empfängern gegenüber zur Anwendung kamen.
Roland Zingg Books


Das Kloster St. Gallen gehört zu den bedeutendsten Trägern frühmittelalterlicher Kultur überhaupt – und Annalen sind die eigentümlichste Gattung frühmittelalterlicher Historiographie. Es ist folglich nicht erstaunlich, dass in Skriptorium und Bibliothek des Gallusklosters auch zahlreiche Annalenwerke des 8. bis 11. Jh. angelegt, abgeschrieben oder überliefert worden sind, namentlich die Annales Alamannici, die Annales Weingartenses, die Annales Sangallenses maiores, die Annales Sangallenses Baluzii, die Annales Sangallenses brevissimi I, II und III sowie die annalistischen Notzen im sogenannten Vademecum Grimalds. Der vorliegende Band bietet zu jeder dieser Quellen eine einführende Einordnung, den historisch-kritisch edierten Quellentext samt deutscher Übersetzung in Paralleldruck sowie einen Sachkommentar auf dem aktuellen Forschungsstand.