Welche Rechte können Dritte an Körperteilen anderer Menschen haben? Um diese Frage zu klären, gibt die Verfasserin zunächst einen Überblick über die verfassungsrechtlichen Grundlagen der im deutschen Zivilrecht anerkannten Rechte Dritter. Es erfolgt eine Zuordnung des menschlichen Körpers und seiner abgetrennten Teile, gefolgt von einer rechtlichen Einordnung des lebenden Körpers, des Leichnams und seiner Teile. Darauf basierend wird untersucht, inwiefern Rechte Dritter abgeleitet werden können. Im Kontext des Transplantationswesens werden die unterschiedlichen Anspruchskonstellationen für Lebend- und postmortale Spenden analysiert. Besonders hervorzuheben ist die Begründung eines „Quasi-Anwartschaftsrechts“, das einem Organempfänger, dessen Transplantat vor der Einpflanzung zerstört wurde, eigene absolute Rechtspositionen im Außenverhältnis zuspricht. Die Thematik postmortaler Organspenden wurde nach dem Transplantationsskandal 2012 dringlich geprüft, der sich als Verteilungsskandal entpuppte. Bei regenerativen Körpersubstanzen, insbesondere Muttermilch, zeigt sich eine zunehmende Zahl eigendynamischer Austauschverhältnisse, die ohne gesetzliche Kontrolle bestehen und somit für schutzbedürftige Säuglinge ein erhebliches Risiko darstellen. Zudem können neue reproduktive Möglichkeiten Ansprüche im Rahmen der Familienplanung begründen, während ein genetisches Auskunftsrecht bezüglich anonymer Samenspenden ebenfalls Ansprüche Dri
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