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Sven Brajer

    Die (Selbst) Zerstörung der deutschen Linken
    Am Rande Dresdens?
    • Am Rande Dresdens?

      Das völkisch-nationale Spektrum einer »konservativen Kulturstadt« 1879-1933

      Bis vor wenigen Jahren war die Geschichtsschreibung der Stadt Dresden von zwei letztlich zusammengehörenden Narrativen geprägt: Dem von der prächtigen, königlich-barocken Kulturmetropole einerseits und jenem von der am 13. Februar 1945 zerbombten Stadt andererseits. Dabei eröffnen neue Schlaglichter gerade auf die Zwischenzeit, ihre Akteure und deren Sozialisation entscheidende Fragen zum Wesen und Werden Dresdens: Welche Verbindungen und Netzwerke bestanden zwischen einzelnen völkischen Akteuren im Kaiserreich und der Weimarer Republik? Wie groß waren die Schnittmengen zu den gesamtgesellschaftlich dominanten und etablierten Akteuren in der Stadt? Wie stark konnte deshalb das völkische Spektrum in Dresden reüssieren? Wie deutlich wurde es durch die traditionellen Eliten toleriert? In welchen sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Feldern geschah dies? Der Band dringt bei der Beantwortung dieser Fragen tief in die Dresdner Stadtgesellschaft ein und bringt zahlreiche bislang unbekannte Facetten aus dieser Zeit zum Vorschein.

      Am Rande Dresdens?
    • Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat die deutsche Linke eine enorme Transformationsleistung hingelegt. Von antiimperialistischen, antiautoritär-libertären und antikapitalistischen sozialen Strömungen ist bis auf wenige Ausnahmen kaum etwas übriggeblieben. Eine einstmals linke Bewegung ist kulturell im woken Establishment und politisch in der marktkonformen, also der „bürgerlich-parlamentarischen Demokratie“ angekommen. Sie spielt auf der Klaviatur einer transatlantischen Propagandamaschinerie, bestehend aus „nachhaltigem“ Konsum, digitaler Massenverblödung und bürokratischem Anstaltsstaat mit leicht sozialem Touch. Zunehmend werden Feindbilder gezeichnet und jede/r, die/der dabei nicht mitmacht, wird ignoriert oder per Shitstorm zum Opfer einer sich ausbreitenden Cancel Culture gemacht. Das Diktum von der Freiheit, die immer auch die Freiheit der Andersdenkenden ist (Rosa Luxemburg) sowie Kritik am Überwachungskapitalismus sind vergessen, es zählt nur noch der Machterhalt, eingerahmt von einem totalitären Moralismus. Die Linke ist selbst Teil dessen geworden, was sie eigentlich bekämpfen wollte. Wie konnte es nur so weit kommen?

      Die (Selbst) Zerstörung der deutschen Linken