Der Ausbau erneuerbarer Energien für ein klimaneutrales Energiesystem erfolgt vorrangig dezentral im regionalen Kontext, wobei Kreise und Kommunen eine zentrale Rolle spielen. Viele Regionen streben eine vollständige Stromversorgung aus regionalen erneuerbaren Energien an. Dabei ist die gleichzeitige Erfüllung technischer, ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeitsziele von großer Bedeutung, was zu Zielkonflikten führen kann. Die Herausforderung besteht darin, geeignete Technologiekombinationen zu identifizieren, die eine optimale Erfüllung dieser teils widersprüchlichen Ziele ermöglichen. Um diese Herausforderung systematisch anzugehen, wird eine Simulationsumgebung zur Analyse, Optimierung und Nachhaltigkeitsbewertung des regionalen elektrischen Energiesystems vorgestellt. Die Grundlage bilden Modelle zur Bestimmung geografisch hochaufgelöster technischer Potenziale für erneuerbare Energien. Durch einen normativen Szenarioansatz werden Zielszenarien definiert, wobei variable Restriktionen zur Eingrenzung der technischen Maximalpotenziale dienen. Fünf wesentliche Nachhaltigkeitsziele werden anhand von Ziel-Indikatoren bewertet und in einem multikriteriellen Optimierungsmodell genutzt, um pareto-effiziente Technologieportfolios zu ermitteln. Das Ergebnis bietet eine Entscheidungsgrundlage für die Ableitung präferierter Entwicklungsstrategien des regionalen Energiesystems.
