Biogas wird seit langem als Energieträger genutzt, hauptsächlich für die lokale Stromerzeugung. Es bietet jedoch weitere Vorteile, da es über das bestehende Erdgasnetz transportiert und verstärkt in der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sowie als Kraftstoff eingesetzt werden kann. Durch die Nutzung in KWK-Anlagen wird die thermische Energie nachhaltig genutzt, da die bei der Biogas-Verbrennung entstehende Wärme nicht verloren geht. Die vorhandene Infrastruktur in Deutschland, die Teil eines europäischen Versorgungsnetzes ist, ermöglicht den Einsatz von Biogas unabhängig von dessen Herstellung. Trotz der Einführung von Biogas-Sonderregelungen in der GasNZV bleibt die Anzahl der Biogaseinspeiseanlagen hinter den Erwartungen zurück. Seit den politischen Entwicklungen in der Ukraine ab Februar 2022 und der Diskussion über die Abhängigkeit von russischem Gas hat die Biogaserzeugung an Bedeutung gewonnen. Diese Untersuchung behandelt den Netzanschluss nach § 33 GasNZV, der entscheidend für Biogaseinspeiseprojekte ist. Dabei müssen zahlreiche technische und wirtschaftliche Fragen geklärt und der Rechtsrahmen auf Konsistenz mit dem Energiewirtschaftsrecht überprüft werden. Zudem gibt es relevante Entscheidungen der Regulierungsbehörden sowie des OLG Düsseldorf und des BGH. Trotz der umfassenden Vorschrift des § 33 GasNZV zum vorrangigen Netzanschluss von Biogaseinspeiseanlagen sind zahlreiche Fragestellungen offen geblieben.
