Die Korrespondenz zwischen Carl Zuckmayer und Gottfried Bermann Fischer dokumentiert ihre Verlagsbeziehung von 1934 bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie diskutieren literarische, politische und persönliche Themen, einschließlich der Rolle von Gerhart Hauptmann im Nationalsozialismus und der Konflikte, die zur Gründung des Suhrkamp Verlags führten.
Gottfried Bermann Fischer Books
Gottfried Bermann Fischer was a prominent German publisher who helmed the prestigious S. Fischer Verlag. His career was marked by a remarkable ability to build and rebuild this publishing house through tumultuous periods. Fischer approached literature with passion and insight, significantly contributing to the landscape of German-language letters. His legacy lies in his dedicated stewardship of authors and his role in shaping enduring literary works for future generations.






»Ich habe in diesem Buch versucht, die Erfahrungen meines Lebens, so gut wie ich es kann, der Wahrheit gemäß darzustellen. Mein Leben stand unter gefährlicher Bedrohung, aus der zu entkommen mir immer wieder gelang. Ein guter Stern schien über mir zu walten und leitete mich durch Gefahr und Verfolgung zu Glück und Erfolg. Begegnungen und Freundschaften mit vielen großen Autoren, von Franz Werfel, Thomas Mann, Thornton Wilder, Sigmund Freud, Stefan Zweig, Boris Pasternak bis zu den Jüngsten von heute, erhöhen mein Leben. Dies alles aufzuschreiben und somit vielen zugänglich zu machen, schien mir nicht ohne Wert, um damit am Beispiel meines eigenen Schicksals Geschehnisse einer vergangenen Epoche vor der Vergessenheit zu bewahren. Dieses Buch ist aber auch die Geschichte des S. Fischer Verlages von meinem Eintritt im Jahre 1925 an, durch die erregenden zwanziger Jahre bis zur Machtergreifung, durch Verfolgung und Emigration hindurch bis zur Rückkehr des Verlages und zu seinem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.«
Wanderer durch ein Jahrhundert
Erlebtes und Erfahrenes
Leben und Schicksal des Verlegers Gottfried Bermann Fischer sind in jeder Hinsicht exemplarisch; sein Blick zurück umspannt fast hundert Jahre deutscher Geschichte. Abgeklärt und leidenschaftlich zugleich erzählt er in Geschichten, Anekdoten und Reflexionen von der geborgenen Kindheit in einer bürgerlichen, jüdischen Familie, von den Schrecken in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs, von nationalistischen und antisemitischen Exzessen in der Zeit der Weimarer Republik, als er, der Schwiegersohn S. Fischers, in den berühmten Verlag eintrat, von Exil, Flucht und wiederholtem Neubeginn, vom Festhalten an den moralischen und literarischen Idealen einer zäh verteidigten Humanität. Ein abenteuerliches, reiches Leben mit Büchern und Autoren wird noch einmal beschworen.
Als Gottfried Bermann Ende der zwanziger Jahre die Leitung des S. Fischer Verlags übernahm, ahnte er nicht, welches schwere Erbe ihn und seine Frau Brigitte Fischer erwartete. Der Verlag, einst renommiert, musste 1936 geteilt werden und fand während des Krieges durch Neugründungen in Wien und Stockholm einen Weg zur Rettung. Als Bermann 1950 den Verlag in Frankfurt neu formierte, war die Bilanz überraschend: Die meisten bedeutenden Autoren blieben dem Verlag treu, und die Jahre des Exils brachten neue literarische Impulse, die die einstige Modernität erneuerten. Die Autoren erlebten eine Zeit des Kampfes um ihr Werk und ihre Existenz. Die 26 ausgewählten Briefwechsel illustrieren eindrucksvoll die Schicksale der Autoren während der Nazizeit und des Exils, ihre Hoffnungen und Verzweiflungen, von Thomas Manns Anspannung bis zu Stefan Zweigs Verzweiflung. Die Briefe zeigen, dass der Fortbestand des Verlags unter diesen Umständen als aussichtslos galt. Bis in die sechziger Jahre musste sich der Verleger mit den Folgen des Krieges auseinandersetzen: der Ungeduld der Autoren, die verlorene Jahre aufholen wollten, und der Verwundbarkeit der Opfer, die eine rein geschäftliche Beziehung ausschloss. Insgesamt wurden 564 Briefe ausgewählt, datiert zwischen 1926 und 1977, von denen die meisten bislang unpubliziert sind. Jeder Brief ist ungekürzt wiedergegeben und mit erläuternden Kommentaren versehen. Ein chronologisches Verzeichnis sowie