Lotte Paepcke (1910–2000) wuchs in Freiburg in einer liberalen jüdischen Familie auf, der Vater war Stadtrat, sie selbst studierte Jura – bis zur Zäsur 1933. Was mit der Naziherrschaft über die Familie hereinbrach, beschrieb sie in später preisgekrönten Büchern. Kaum bekannt ist, dass sie die frühen Wirtschaftswunderjahre mit klugen, pointierten Texten für Rundfunk und Zeitschriften begleitete. In anschaulichen Studien zu Rollenmustern, zu Geschäftigkeit und materieller Fixiertheit sowie nicht zuletzt zum Umgang mit Überlebenden des Holocaust rang sie um einen geistigen und politischen Neuanfang der jungen Republik. Ihr Einsatz für Emanzipation und Demokratie steht im Fokus dieses Buchs.
Gisela Hack Molitor Books



1931 erhielt der Verleger Bruno Hauff (Thieme-Verlag) den Dr. med. h. c. der Frankfurter Medizinischen Fakultät. Er lud aus diesem Anlass die Angehörigen der Fakultät zu einem „Doktorschmaus“ ein. Die 26 Tischkarten ließ er von dem bekannten Künstler Willi Geiger originell gestalten. Im Buch werden der Verleger, der Künstler, die Tischkarten und die mit Tischkarten bedachten Universitätsmediziner eingehend beschrieben.