Im Verbundprojekt InProWid wurde für den Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen untersucht, anhand welcher Kriterien sich Produktivität unter besonderer Berücksichtigung von Innovativität darstellt. Hierzu wurden bestehende Produktivitätsmesskonzepte aus der Produktion materieller Güter übernommen, um darauf aufbauend neue Methoden zur Produktivitätsmessung für den Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen entwickeln und in der Praxis erproben zu können. Weiterentwickelte betriebliche Instrumente zur Messung der Dienstleistungsproduktivität finden sich unter anderem in den Bereichen des „Industrial Service Blue Printing“, der „Function Point Analysis“ oder der „Balanced Scorecard“. Die Umsetzung der erzielten Ergebnisse unterstützt eine ganzheitliche Berechnungsmethode zur Messung der Produktivität auf Betriebsebene. Ergänzend wurden zudem unternehmensübergreifende und volkswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Das Buch richtet sich an interessierte Praktiker aus wissensintensiven Unternehmen und Entscheider aus der Wirtschaft, denen die erzielten aktuellen Forschungsergebnisse zugänglich gemacht werden sollen. Ebenso kann die im Buch zusammen gestellte Expertise auch für die Informations- und Beratungsarbeit von Unternehmensverbänden hilfreich sein.
Matthias Gotsch Books


Innovationsaktivitäten wissensintensiver Dienstleistungen
Die Markenanmeldung als Indikator
Dienstleistungsunternehmen zeichnen sich durch eine hohe Innovativität aus. Besonders relevant sind hierbei die sogenannten wissensintensiven Dienstleistungen. Jedoch lässt sich das Innovationsgeschehen der Dienstleistungsbranche nicht ohne weiteres wirklichkeitsgetreu abbilden, da sich Dienstleistungsinnovationen nur schwer systematisch erfassen und messen lassen. Daher ist es erforderlich, eine Überprüfung der bestehenden klassischen Indikatoren hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit auf Dienstleistungsinnovationen vorzunehmen und somit die Notwendigkeit neuer und geeigneterer Indikatoren zu begründen. Ein vielversprechender neuer Indikator könnte die Berücksichtigung von Markenanmeldungen bei den bestehenden nationalen und internationalen Patent- und Markenämtern sein. Dies erfordert zunächst den Nachweis, dass sich von den erfolgten Markenanmeldungen Rückschlüsse auf die Innovationsleistung der Dienstleistungsunternehmen ziehen lassen. Ziel der Arbeit ist es daher, die Einsatzgelegenheiten und -grenzen von Marken als Innovationsindikator genauer bestimmen zu können. Konkret soll mit Hilfe der Empirie die Frage beantwortet werden, ob eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Markenanmeldungen und Innovationserfolg der untersuchten Unternehmen existiert. Hierzu wir eine bestehende empirische Untersuchung ausgewertet sowie eine eigene Erhebung durchgeführt. Zuvor aus der Literatur abgeleitete Forschungshypothesen werden in ein Gesamtmodell integriert und mittels diverser Regressionsmodelle überprüft. Aus den durchgeführten Untersuchungen wird abschließend eine möglichst umfassende Beantwortung der Forschungsfrage hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von Marken als Indikator für Dienstleistungsinnovationen ermöglicht.