Lieberknechts Bilder
Roman
Karl Lieberknecht, ein Maler, reist zu einem Klassentreffen in die hessische Stadt Frankenhain, wo seine Jugendliebe Monika eine Ausstellung für ihn organisiert, um ihn länger bei sich zu haben. Die Stadtvertreter beauftragen ihn, ein Wandbild zum Jubiläum der Schule zu schaffen, das den ehemaligen Rektor und Politiker Heinrich Müller darstellen soll. In Frankenhain wird Lieberknecht mit seiner Vergangenheit konfrontiert und erfährt von einem Freund seiner Mutter, dass sie die DDR aus mehr als nur politischen Gründen verlassen hat. Seine Liebe zu Monika verliert an Glanz. Während er mit talentierten Schülern am Wandbild arbeitet, versucht er, Licht in die Vergangenheit Müllers zu bringen und befragt Menschen aus dessen Umfeld, darunter die Witwe und einen Priester. Doch die Antworten sind unvollständig, und Hinweise deuten auf ein verborgenes Leben Müllers hin, das seine Mitgliedschaft in der NSDAP als freiwillig erscheinen lässt. Lieberknechts Nachforschungen stoßen auf Widerstand, doch er folgt einem Hinweis nach Stralsund und trifft auf Zeitzeugen, die Müller als glühenden Hitler-Anhänger und SS-Obersturmbannführer beschreiben. Die Fragen über Müllers Wandel und die Verantwortung der Nachgeborenen drängen sich auf. Am Ende konfrontieren Lieberknecht, seine Schüler und Freunde die Öffentlichkeit mit der Wahrheit während der Hundertjahrfeier der Schule, was zu einem Eklat führt.
