Stillman Wing ist 71 Jahre alt. Er lebt, wie schon der Held in Josh Weils erster, viel gelobter Novelle ›Herdentiere‹, in den Blue Ridge Mountains in Virginia. Gerade wurde ihm gekündigt – um sich zu rächen, stiehlt er in einer Nacht-und-Nebel-Aktion das Schmuckstück aus der Traktorensammlung seines alten Bosses, den Deutz Diesel, Baujahr 1928. Fünf Jahre lang renoviert er ihn als Geschenk für seine Tochter. Er macht sich Sorgen um Caroline, sie ist schon 35, fettleibig und lebt in den Tag hinein, immer bringt sie neue, nutzlose Liebhaber nach Hause. Sie ist sein Ein und Alles. Und dann geht sie, zieht zu den lauten Kommunarden am Ende des Tals, nimmt gefährliche rituelle Bäder in einem verseuchten Teich und erwartet ein Kind. Stillmans Welt gerät vollständig aus dem Gleichgewicht. Da steigt er zum ersten Mal auf den funkelnden Deutz und fährt dorthin, wo die Rinder begraben sind und wo die jungen Leute tanzen und singen.
Josh Weil Books
Josh Weil crafts narratives that delve into the lives of those dwelling in remote communities, exploring profound human connections forged amidst challenging circumstances. His prose is distinguished by its keen observation and evocative language, immersing readers in the palpable atmosphere of his stories. Weil's work grapples with themes of loss, redemption, and the search for meaning in often unforgiving landscapes. His writing is celebrated for its emotional resonance and skillful literary execution.


Die Zwillinge Jarik und Dima sind von Geburt an unzertrennlich. Nach dem Tod des Vaters wachsen sie auf dem Bauernhof ihres Onkels auf, die Tage verbringen sie in den Kornfeldern und die Nächte im Bann der mythischen Geschichten aus dem russischen Sagenschatz. Jahre später arbeiten die Brüder Seite an Seite in der Oranzeria, dem gigantischen Gewächshaus, das sich hektarweit in alle Richtungen erstreckt. Dieses gläserne Meer wird von im Weltall schwebenden Spiegeln beleuchtet, die das Sonnenlicht rund um die Uhr auf die Erde werfen – ein künstlich geschaffener ewiger Tag, der die Produktivität der Region verdoppeln soll. Bald ist die Arbeit das Einzige, was sie verbindet: den robusten Jarik, verheiratet und Vater zweier Kinder, und Dima, den Träumer, der allein bei der Mutter lebt. Doch eine Begegnung mit dem Besitzer der Oranzeria verändert alles: Während Dima sich ambitionslos dahintreiben lässt, wird Jarik immer weiter befördert, bis sie schließlich zu Aushängeschildern gegensätzlicher Ideologien werden. ›Das gläserne Meer‹ ist ein großer Roman über den Preis unserer Träume und Ideale, hochpoetisch und angefüllt mit der Magie russischer Märchen.