Der Band versammelt die schönsten literarischen „Postkarten“ von unterwegs, mit Geschichten von Jack Black, Bill Bryson, Bruce Chatwin und vielen anderen. Diese Erzählungen handeln vom gefährlichen Sich-treiben-lassen rund um den Globus und den Wegen, Gefährten und Katastrophen, die letztlich zu einem selbst führen. Sie zeigen die Suche nach dem, was das Hier und Jetzt nicht bietet, während die Ferne stets verheißt. Der Weg zum Ziel ist oft voller Entbehrungen und Hindernisse. Mit Jack Black und Jack Kerouac geht es schwer angetrunken quer durch die USA, während Alberto Granado und Che Guevara auf einem Motorrad durch Südamerika reisen. Bruce Chatwin durchmisst Australien entlang der Traumpfade der Aborigines, und Tony Hawks trampelt mit einem Kühlschrank durch Irland. Michael Holzach durchläuft das Deutschland der 80er Jahre. Die Herausgeber, Benedikt Geulen und Marcus Seibert, bringen ihre Reiseerfahrungen als Buchhändler und Autoren ein. Eine Leseprobe von Paul Theroux beschreibt eine Begegnung im Zug, wo ein Deutscher in der zweiten Klasse leidet und von seinen vagen Reiseplänen erzählt, während er hofft, in Buenos Aires einen Job zu finden.
Benedikt Geulen Books


Das Herz auf der Haut
Literarische Geschichten über das Tattoo – von Herman Melville bis Franziska Gerstenberg
Spätestens, seit die Tätowierung der neuen deutschen First Lady Bettina Wulff im Sommer 2010 durch die Medien ging, ist klar: Der permanente Körperschmuck ist salonfähig geworden. Dabei war die Geschichte der Tätowierung wechselhaft. Während Charles Darwin auf seinen Entdeckungsfahrten feststellte, dass schon die 'Wilden auf ihre persönliche Erscheinung größten Wert legten', und kein einziges Land bereiste, 'in welchem die ursprünglichen Bewohner sich nicht tätowierten', war der von den Seefahrern nach Europa getragene Körperkult in Zeiten der Christianisierung hierzulande zunächst verpönt. Dennoch setzte sich die Mode durch: Im 19. und 20. Jahrhundert verbreiteten sich die Tätowierstudios ausgehend von den großen Hafenstädten durch die Lande. Zwar galt die Tätowierkunst noch lange als anrüchig-provokatives Markenzeichen der Subkultur, etablierte sich aber auch als literarischer Topos. Das Herz auf der Haut versammelt Höhepunkte der internationalen Literatur, darunter Erzählungen von Ray Bradbury, Sylvia Plath, Franziska Gerstenberg und John Irving. Darin verausgaben sich geniale Tätowierkünstler, um das perfekte Tattoo zu kreieren, Matrosen schrecken selbst vor Kirchenraub nicht zurück, um das heißersehnte Motiv bezahlen zu können, und von mysteriösen Frauen gestochene Tätowierungen erwachen auf der Haut ihrer Träger zum Leben.