In the Deep
- 405 pages
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An autobiographical incantation of adolescent shame, religious masturbation, and the salvation embodied in the creative act.
This author is celebrated for his intense exploration of the human psyche and the raw realities of conflict. His work unflinchingly examines themes of sexuality, violence, and the search for identity amidst societal upheaval. Known for a powerful, unvarnished prose style, he delves into the psychological landscapes of characters pushed to their limits. His literary significance lies in his courageous confrontation with controversial subjects and his enduring impact on contemporary literature.
An autobiographical incantation of adolescent shame, religious masturbation, and the salvation embodied in the creative act.
The memoir explores the author's daring escapes from family and military life, detailing his journey to Paris for freedom and his subsequent desertion during the Algerian War. Pierre Guyotat, a radical figure in literature, vividly recounts his experiences from 1958 to 1962, revealing his struggles with burgeoning sexuality and rebellion. With raw honesty, he describes the horrors of war and his imprisonment for desertion, while also highlighting themes of camaraderie and friendship. This award-winning narrative serves as a powerful critique of violence and colonialism.
" En ce temps-là, la guerre couvrait Ecbatane. Beaucoup d'esclaves s'échappaient, s'accrochaient aux vainqueurs mais quand ceux-ci voulaient les faire parler sur la résistance des occupés, les esclaves refusaient de livrer le nom de leurs anciens maîtres, ils retombaient alors dans une plus grande servitude. Ecbatane était encore la plus vaste capitale de l'Occident : elle avait été bâtie sur quinze kilomètres de côtes. Chaque jour, les plages en contrebas du boulevard du front de mer, se couvraient de cadavres de jeunes résistants débarqués la nuit et fusillés par les sentinelles de mer. Les vainqueurs avaient vaincu sans peine : ils avaient pris une ville qui se débarrassait de ses dieux ".
Herkunft berichtet von der sinnlichen, emotionalen, geistigen Formung eines Kindes, das zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in einem Dorf im Südosten Frankreichs in eine alte, katholische Familie ohne Vermögen geboren wurde. Wie die meisten seiner Bücher hat Pierre Guyotat es nahezu vollständig im Indikativ Präsens geschrieben. Die Gefühle, die Fragestellungen, die Gedanken sind die eines Kindes, das nicht aufhört, seine Angehörigen zu befragen, dann die eines Heranwachsenden, der mit vierzehn Jahren zu schreiben beschließt – doch die Ideen, die Überzeugungen, die Konflikte, die sich darin manifestieren, sind die seiner Umgebung, seiner Zeit, seines Orts. Mit Herkunft lernen wir Pierre Guyotat als genauen Chronisten der von Vernichtung, Besatzung und Widerstand geprägten Kriegsjahre wie als feinfühligen Genealogen der eigenen Schriftstellerexistenz kennen. In einem Stil von intimer Klarheit werden wir Zeugen einer bei aller materiellen Bescheidenheit affektiv äußerst reichen Kindheit.
Pierre Guyotat vertritt eine literarische Extremposition, für die es kein Beispiel gibt. Sein zweites großes Erzählwerk »Eden, Eden, Eden« entstand 1970 und wurde sofort nach seiner Veröffentlichung als pornographisch verboten. Obwohl sich namhafte Intellektuelle für das Buch einsetzten, wurde der Bann erst 1981 unter Mitterrand wieder aufgehoben. In buchstäblich einem einzigen Satz entfaltet sich eine wüstenhafte, apokalyptische Kriegslandschaft irgendeines unbeendbaren Bürgerkriegs ohne jegliche Moral (und also auch ohne das Böse). Jede Handlung geht unter im Ineinanderfließen von Mikroerzählungen, in denen Frauen, Kinder, Tiere, Männer, Junge, Alte, Soldaten, Huren multiplen Obszönitäten, Vergewaltigungen, Morden unterworfen sind. All das findet in einer triumphierenden Sprache seine literarische Form, die nicht zwischen Gewalt und Lust, Schönheit und Grausamkeit, Mensch und Tier trennt und in der die Frage nach Opfern und Tätern ebenso demonstrativ wie schockierend unwichtig ist.
Sieben Gesänge
Besatzer und Rebellen kämpfen um die Städte Inamenas und Ekbatana, Schauplatz: ein fiktives Land in Nordafrika. In einem Jahrhundert unvordenklicher Gräuel und Gewaltexzesse ist dieser Text das auf die Spitze des Grässlichen getriebene Sinnbild jedes Kriegs, markiert den point of no return jeder moralischen und literarischen Konzeption des Bösen. In abgerissenem Stakkato, in archaischem Singsang entfaltet Guyotat Szenen von Folter, Versklavung, unentwegter mörderischer und sexueller Gewalt. Sadismus ist gang und gäbe, absolut und ausweglos gilt das Gesetz des Siegers. Und er schildert die ungeheuerliche Menschlichkeit in all diesen Szenen: obszön und schön. Das radikale, ikonoklastische Epos eines der letzten Avantgardisten der Literatur.