Fabian Hischmann Books



Am Ende schmeißen wir mit Gold
- 254 pages
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'Ich sitze breitbeinig auf der Rückbank. Mein Vater steuert den Kombi, wie immer etwas zu schnell, die kurvige Straße hinauf zu unserem Haus. Es ist das letzte Gebäude im Ort, dann beginnt der Wald, in dem so viel passiert ist. Da habe ich zum ersten Mal geraucht, zum ersten Mal gefickt und einmal beinahe einen umgebracht.' Max ist seit kurzem Lehrer, aber das hat nichts daran geändert, dass er noch immer am liebsten lethargisch vor dem Fernseher herumhängt und Tierfilme schaut. Doch dann kommt der Anruf seiner Eltern: Er soll Haus und Hund hüten, während sie in Griechenland sind. Als er sich auf den Weg macht, ahnt er noch nicht, dass er von Süddeutschland weiter nach Kreta reisen wird, sich in New York den Geistern der Vergangenheit stellen muss und dass Jan und Maria wieder in sein Leben treten – zwischen den beiden konnte er sich schon vor 15 Jahren nicht entscheiden.
Lisa friert nicht. Sie kann es einfach nicht. Schwitzen dafür umso mehr. In den Sommermonaten flüchtet sie ins Eisstadion und stellt sich vor, es hätte sie noch weitaus schlimmer treffen können als in Südwestdeutschland. Etwa in Bangkok oder Miami. Und dann zieht Anne ins Nachbarhaus, ein Anti-Mädchen mit Gletscheraugen und einem Plan im Gepäck … Wie Lisa und Anne sind alle Figuren in »Das Umgehen der Orte« Geheimnisträger, deren Wege sich kreuzen und Schicksale aufeinanderprallen. Einige trägt es hinaus in die Welt, nach Melbourne oder auf die Westmännerinseln, andere zieht ihre Last bis auf den Grund. Was zählt sind Freunde – die Familie, die man sich aussucht, wie es heißt. Mit ihnen teilt man: Träume, Ängste, die guten Momente und die richtig miesen. Kaum ein deutschsprachiger Autor unserer Tage vermag das Fangnetz der Emotion so sensibel und kunstvoll zu knüpfen wie Fabian Hischmann. In seinem neuen Roman erfindet er Figuren und Szenen, die berühren und verstören, die laut auflachen und die existenzielle Wucht des Beiläufigen erleben lassen.