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Martina Clavadetscher

    Die Schrecken der Anderen
    Die Erfindung des Ungehorsams
    Knochenlieder
    Vor aller Augen
    Sammler
    • Sammler

      • 139 pages
      • 5 hours of reading

      Ein Lieblingsgedicht gibt es nicht – eine ganze Gedicht-Sammlung sollte es sein. Thormann, der Lokaldichter, meint das jedenfalls, und er ist nicht der einzige. Sofia, die junge Journalistin und Literaturkritikerin, findet im Antiquariat nämlich ein Buch, in das jemand lauter Gedichte eingeklebt und mit persönlichen Notizen versehen hat. Verbirgt sich darin ein Rätsel? Fasziniert und mit kriminalistischer Neugier beginnt sie, der Spur der Einträge zu folgen, um den ursprünglichen Besitzer des Buches zu finden, was ihr schliesslich auch gelingt; doch der nicht ungefährliche Weg lässt auch ihre Ängste wieder aufbrechen und legt die erlebte Wirklichkeit frei, jenen schmerzenden Kern in ihrem Innern, den die Sprache nicht berühren und die Poesie nicht verbergen kann. Eine Erzählung über die Leidenschaft für das geschriebene Wort, angesiedelt auf dem schmalen Grat zwischen Fiktion und Realität.

      Sammler
    • Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, die Dame mit dem Hermelin, Frauen auf weltberühmten Gemälden von Leonardo da Vinci, Vermeer, Rembrandt, Courbet, Schiele, Munch. Wir sehen ihre Körper, ihre Blicke, ihre Kleidung, gebannt oder verbannt in einen ewigen Augenblick. Doch wer waren sie außerhalb dieses Moments? Martina Clavadetscher ist den Hinweisen ihrer Leben nachgegangen, lässt die Frauen erzählen und gibt ihnen so eine Stimme zurück. »Ohne diese Frauen, gäbe es kein Staunen, kein Schauen – mehr noch, ohne diese Frauen wäre die Kunstgeschichte, so wie wir sie heute kennen, undenkbar. Diese Frauen waren immer auch Mitarbeiterinnen, Künstlerinnen, Unterstützerinnen, Auslöser, ein Spiegel der Zeit, Ikonen, Inspiration, Partnerinnen, Retterinnen.« Martina Clavadetscher

      Vor aller Augen
    • Sie heißen Familie Blau, Weiß, Rot, Grün, sie leben abgeschottet in ihrer Siedlung, sie befolgen die Regeln. Fortpflanzung und Natur stehen weit oben auf der Normenliste. Weil sich bei Regina und Jakob Grün jedoch kein Nachwuchs einstellen will, helfen sie nach, im Geheimen natürlich. Solches Handeln ist verpönt, und Geheimnisse gibt es nicht. Rosa tritt mit einem Fluch belegt ins leben. Das neugierige Mädchen, das im gewitzten Fredy Blau eine Gefährten findet, wird bald schon von der Strafe eingeholt. Knochenlieder erzählt die Geschichte der Familien Grün und Blau über rund sechs Jahrzehnte, beginnend um 2020. Wenn im ersten Teil das Leben in der Siedlung im Mittelpunkt steht, spielt der Roman im zweiten Teil und gut zwanzig Jahre später in einer überwachten Stadt, die nur noch den Ausnahmezustand kennt. Hier lebt Pippa, zusammen mit einem widerlichen Vater, von dem sie sich dringend befreien will. Ihre Fähigkeiten als Hackerin sollen ihr dabei behilflich sein. Im dritten Teil macht sich Pippa auf die Suche nach ihrer Mutter - un findet Rosa, die ihr Geschichten von früher erzählt, auch jene von Fredy, dem einzigen Menschen, den sie wirklich geliebt hat. Martina Clavadetscher legt mit ihrem zweiten Roman eine bitterböse Zukunftsgeschichte vor, in die sie geschickt verschiedene Märchenmotive einflicht. Eine knappe Sprache und schnelle Dialoge prägen den Text. Knochenlieder ist ein harter Roman, unterlegt von tiefer Menschlichkeit.

      Knochenlieder
    • Hitze, Regen, beißender Gestank. Iris tigert in Manhattan durch ihr Penthouse und wartet voller Ungeduld auf die nächste Dinnerparty, die ihr wieder ein wenig Leben einhaucht. Ling, angestellt in einer Sexpuppenfabrik im Südosten Chinas, kontrolliert künstliche Frauenkörper auf Herstellungsfehler, bevor sie sich abends bei Filmklassikern in ihre Einsamkeit zurückzieht. Und im alten, düsteren Europa folgt Ada ihren mathematischen Obsessionen, träumt von Berechnungen und neuartigen Maschinen, das Ungeheuerliche stets im Kopf. Drei Frauen in drei Welten: Sie alle sind auf der Suche nach einer Antwort – nach dem Kern der Dinge. Und sie alle sind, ohne es zu ahnen, miteinander verbunden.

      Die Erfindung des Ungehorsams
    • Die Schrecken der Anderen

      Roman

      • 336 pages
      • 12 hours of reading

      <b>Die Schweizer Buchpreisträgerin begibt sich ins Dunkel der Schweizer Gesellschaft – und der deutschen Geschichte</b> Ein Junge bleibt beim Schlittschuhlaufen auf dem See mit der Kufe an einem Stück Jeansstoff hängen und stößt auf einen Toten und den Beginn einer Geschichte. Kern, ein schwerreicher Erbe in der Midlife-Crisis, kann nicht länger ignorieren, dass seine Sehschwäche stärker wird, dass die Dinge zerfransen von den Rändern her. Doch will er überhaupt klarsehen? Da ist Kerns hundertjährige Mutter, die den größten Teil des Tages im Dachgeschoss der Villa im Bett liegt, und doch mit brutaler Konsequenz die Fäden in der Hand hält. Da ist Schibig, ein einsamer Archivar, bei dem sich die unspektakulären Geschichten sammeln. Und Rosa, die Alte aus dem Wohnwagen, die an dieser unspektakulären Geschichte, dem Toten im Eis, der Familie Kern ein spektakuläres Interesse hat – weil sie versteht, dass in der Geschichte nichts je ins Leere läuft, sondern alles miteinander verbunden ist: Die Zylinderherren im Gasthof Adler, die junge Frau, die sich weigert, Knochenpulver zu essen, ein geplantes Mahnmal, gelangweilte Jugendliche, bedrohliche Bergdrachen und andere hartnäckige Legenden. Wie zeigt man etwas, was längst alle sehen? Martina Clavadetscher, Schweizer Buchpreisträgerin und eine der renommiertesten deutschsprachigen Autorinnen, macht den unsichtbaren Elefanten im Raum sichtbar und fragt nach der Verantwortung des Erzählens. Gekonnt erzählt und voller eindrücklicher Bilder trägt dieser Roman seine beängstigende Aktualität schon im Titel: Diese Geschichte könnte die Geschichte jedes Menschen sein. In jedem Land, zu jeder Zeit. Solange niemand aus den Schrecken der anderen lernt.

      Die Schrecken der Anderen