Explore the latest books of this year!
Bookbot

Giuliano Musio

    January 1, 1977
    Keinzigartiges Lexikon
    Bologna canta
    Wirbellos
    Scheinwerfen
    • Es handelt sich sicher um einen der ungewöhnlichsten Familienbetriebe im heutigen Bern: Durch bloße Berührung können die Weingarts verschüttete Erinnerungen anderer Menschen sehen. Aber was als Geschäft gut funktioniert, wird für die Beteiligten mehr und mehr zur persönlichen Falle. Eine Gabe wird zum Fluch, Erinnerungen werden zum Verhängnis. Humorvoll abgründig und mit realistischer Prägnanz erzählt Giuliano Musio von der fatalen Macht der Erinnerung. Das „Scheinwerfen“ vererbt sich in der Familie Weingart seit Generationen und wurde für einige von ihnen inzwischen zur guten Lebensgrundlage. Julius, studierter Psychologe und in mancher Hinsicht ein Spätzünder, versucht mit trauriger Verzweiflung den Ansprüchen des Geschäfts gerecht zu werden und hinter das Geheimnis zu kommen, das seine Freundin Sonja in letzter Zeit immer stärker zu belasten scheint. Sonja ist gleichzeitig seine Cousine und arbeitet ebenfalls in der Praxis, genauso wie sein Bruder Toni, der mit seiner Homosexualität hadert und sich auf eine problematische Vereinbarung mit dem Sohn eines Kunden einlässt. Nur der plötzlich auftauchende Halbbruder Res ist grundsätzlich mehr als zufrieden mit sich und der Welt, was aber vor allem an einem geistigen Manko und einer daraus resultierenden, ganz eigenen Wirklichkeit liegt. Die Geschehnisse um sie alle haben mehr miteinander zu tun, als sich die Brüder zunächst vorstellen können. Ihre Gabe, fremde Erinnerungen zu sehen, wird die einzelnen Fäden nach und nach zusammenspinnen. Aber es werden Erinnerungen sein, die vielleicht besser weiterhin geruht hätten.

      Scheinwerfen
    • Der zweiundzwanzigjährige Martin Schwammer lebt seit Kurzem in Bern, wo er eine Stelle in der Sterilgutversorgung des Krankenhauses angenommen hat. In diesem Bern fließt die Aare von Norden nach Süden und mündet im Mattequartier direkt ins Mittelmeer. Ein Inselchen, das Kirchenfeld, ist der Küste vorgelagert. Städte wie Genua oder Marseille gibt es nicht, die Alpen sind ein Mythos. Während Martin als Kind wegen seiner Ehrlichkeit immer wieder in Schwierigkeiten geraten ist, hat er inzwischen gelernt zu lügen. Eines Tages inszeniert er am Strand eine Begegnung mit der neunzehn Jahre älteren Valerie und spielt ihr ein romantisches Interesse vor. Sein eigentliches Augenmerk gilt aber ihrer Familie und deren Vergangenheit. Ihn plagen Schuldgefühle und Träume von eingesperrten Insekten und Spinnen, Krebsen, Schnecken und Würmern – von wirbellosen Tieren. Und als rückgratlos sieht er sich auch selbst … Nach seinem erfolgreichen Debütroman „Scheinwerfen“, in dem er der Macht der Erinnerung nachspürt, erzählt Giuliano Musio in Wirbellos von Feigheit und der Kunst der Lüge. Mit großer Lust lässt er seinen Protagonisten ein Lügengebilde aufbauen, bis dieser selbst den Überblick verliert. Und spätestens als die gekenterte »Costa Concordia« vor der Berner Küste liegt, droht alles einzustürzen.

      Wirbellos
    • Warum bekommt der Tausendsassa mehr Aufmerksamkeit als der Hundertsassa? Was geschieht bei einer Entletzung, also einer umgekehrten Verletzung? Was führte zum Aussterben des Eichhorns, des furchterregenden Urahns des Eichhörnchens? Und wie lebt ein einzelnes Leut? Dieses Lexikon klärt auf. Giuliano Musio geht in seinen Wortbildungen von dem Bekannten auf die Suche nach dem Unbekannten, das oft nur eine Kopfdrehung danebenliegt. Ausgangspunkt sind sogenannte unikale Morpheme, wie das »Him« in »Himbeere«. Es sind Wortbestandteile, die nur in einem einzigen Begriff vorkommen. Musio befreit die Wörter aus dieser Einzigartigkeit, indem er ihre heimlichen Verwandten in den Fokus rückt: die Mondschnuppe, den Erdikus und das Dünnicht, kunterschwarzweiß und klitzegroß. Die Illustrationen von Manuel Kämpfer vervollständigen auf schöpferische Weise diese Mängelliste für die Wörter und die Welt. Die Einträge sind nicht nur voller Sprachspiele, Witz und Wahnsinn, sie regen auch dazu an, sich zu fragen, was das Ausgangswort und das neu gefundene eigentlich bedeuten und wie sich das alte durch die Spiegelung mit dem neuen wundersam wandelt.

      Keinzigartiges Lexikon