Selma, eine junge Frau, verbringt die Semesterferien bei ihren Eltern auf Wunsch ihres 16-jährigen Bruders Can. Nach einigen Gesprächen mit ihm hat sie den Eindruck, dass er homosexuell ist, und versucht, ihn zu unterstützen, damit er zu sich selbst stehen kann. Dabei wird sie mit vielen Fragen konfrontiert und begibt sich auf einige Abenteuer. Gleichzeitig bemerkt sie, dass ihr Vater Kadir einen geheimnisvollen Brief erhält und ihre Freundin Maya einen mysteriösen Mann wahrnimmt. Selma erkennt, wie wichtig die Vergangenheit ihrer Eltern ist, um ihre eigene Gegenwart zu verstehen. Sie entdeckt die grausame Geschichte eines Landes, das ihre Eltern als Heimat betrachten. Während ihre Beziehung zur Mutter Bahar distanziert ist, fühlt sie sich ihrem Vater näher. Selma setzt sich mit der Vergangenheit ihrer Eltern auseinander, die von den Helden und Verlierern einer Gesellschaft geprägt ist, die eng mit den politischen Ereignissen ihres Herkunftslandes verbunden ist. Sie hinterfragt, ob die vermeintlichen Helden wirklich heldenhaft und die Verlierer tatsächlich gescheitert sind. Die Autorin betont, dass unsere Gegenwart das Resultat unserer Vergangenheit ist, die nicht verleugnet oder ausgelöscht werden kann. Solange wir uns der Vergangenheit nicht stellen, wird sie uns verfolgen und uns in der Zukunft unerwartete Rechnungen präsentieren.
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