Gegenstand des zweisprachigen Bandes sind die Prozesse, in denen in Deutschland und auf den britischen Inseln aus der reformatorischen Bewegung Institutionen, von der Reformation geprägte Kirchen wurden, sowie die dabei wirksamen Faktoren. Nach einem Überblick über die englische und die schottische Reformationsgeschichte werden die Entwicklung der Predigt, des Singens, der Liturgie und ihres Raumes, der Familie, der Geschlechterrollen und des Rechts, die Herausbildung eines neuen Pfarrer- und Gemeindetyps sowie der Umgang mit religiösen Abweichlern behandelt, und dies in einem vergleichenden, die Vorgänge auf beiden Seiten des Kanals zueinander in Beziehung setzenden Zugriff. Abschließend kommen die theologischen und religiösen Deutungen in den Blick, die die an der Reformation Beteiligten selbst diesem Einschnitt in der Kirchengeschichte gaben. Mit Beiträgen von: Albrecht Beutel, Amy Burnett, Euan Cameron, Geoffrey Dipple, Susan Karant-Nunn, Thomas Kaufmann, Konrad Klek, John McCallum, Ashley Null, Martin Ohst, Wolf-Dietrich Schäufele, Andrew Spicer, Andreas Stegmann, Christopher Voigt-Goy, Alex Walsham, Kristen Walton, Dorothea Wendebourg
Dorothea Wendebourg Book order






- 2019
- 2017
Protestantismus, Antijudaismus, Antisemitismus
Konvergenzen und Konfrontationen in ihren Kontexten
Markiert die Reformation eine Zäsur in der Geschichte des christlichen Antijudaismus? Was haben das reformatorische Christentum und seine Wirkungen in Wechselwirkung mit andersartigen Koeffizienten für das Umschlagen des Antijudaismus in eliminatorischen Antisemitismus bedeutet? Zu diesen viel diskutierten Themen leistet der vorliegende Band einen Beitrag auf einem neuen Niveau der Differenzierung und der Multiperspektivität. Anders als weithin üblich, wird der Schwerpunkt nicht von vorneherein auf Martin Luther und seine „Judenschriften“ gelegt. Für das 16. Jahrhundert wird vielmehr das Verhältnis der Zeitgenossenschaft zu den Juden in den Blick genommen. Im Blick auf das 19. und frühe 20. Jahrhundert kommen die verschiedensten protestantischen Positionen in Deutschland zum Judentum und deren Quellen zur Sprache. Kontrastierend wird schließlich die internationale Szene beleuchtet, einerseits außerdeutsche lutherische Länder und Kirchen und andererseits Länder, die von anderen konfessionellen Traditionen geprägt waren.